Aktuelles

Neuer Kunstverein Gießen e.V.

Ecke Licher Str./Nahrungsberg · 35394 Gießen
(RMV ab Bahnhof mit der Buslinie 2 bis Haltstelle "Nahrungsberg")
Tel.: 0178 – 6604302
Öffnungszeiten: Sa. 15–18 Uhr und nach Vereinbarung
 

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Gefördert durch das Kulturamt der Universitätsstadt Gießen

Sopo Kashakashvili

Eröffnung: Freitag, 25. Oktober 2024

Dauer der Ausstellung: 25. Oktober – 23. November 2024

Artist Talk: 9. November 2024, 14 Uhr (auf Englisch)

 

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Sopo Kashakashvili / sopokash (*1994) ist eine georgische interdisziplinäre Künstlerin, Kulturvermittlerin und Pädagogin. In ihrer Arbeit erforscht sie: individuelle/kollektive Geschichten, Migration/Zugehörigkeit und die Wechselbeziehung zwischen Körper und Architektur. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der sozialen Koexistenz, der Reaktion auf unmittelbare Umgebungen und der Dekonstruktion von Sprache.  

Sopos Arbeit basiert auf Rauminstallationen, die sie als „soziale Konstellationen“ bezeichnet. In diesen überlagern sich Videos, Sound, Performance, Texte und Zeichnungen zu immersiven Erfahrungen. Ihre Inspirationen stammen häufig aus dem Theater, aus Tanzchoreografien und sehr dichten textbasierten Recherchen. Die Einbeziehung von Materialien aus dem städtischen Leben, Textilien und verschiedenen Alltagsgegenständen ist in Sopos Arbeiten häufig zu sehen.

Eine weitere wichtige Ebene in ihrer Praxis sind kollaborative und kollektive Arbeiten, öffentliche Interventionen und mobile Strukturen. Sie ist ein Gründungsmitglied des Künstler*innen- und Architekten*innenkollektivs commune6x3.  

Ihre jüngsten Arbeiten waren Teil des Künstler*innenhauses Mousonturm in Zusammenarbeit mit textxtnd (2023). Vor kurzem hat sie ihren Aufenthalt/Austausch mit KNUST/BlaxTarlines Ghana abgeschlossen, unterstützt von der KfW stiftung. Beim Theater Der Welt zeigte sie ihre Arbeit ,Opened Flags' (2023) mit ihrem Kollaborateur Larry Bonchaka. 2023 gewann sie den 2. Platz beim PlayGround Kunstpreis, hat in der Galerie Von&Von, (2023), Opelvillen (2022), Kunstverein Wiesbaden (2022), Kunstverein Mafiana Bold, (2022) Basis Projektraum (2022), Blech Kunst e.v., Halle, Saale (2022), Kulturzentrum Tempel, Karlsruhe (2021) gezeigt. Außerdem hat sie ihre „rhythmischen Texte“ auf verschiedenen Festivals und an verschiedenen Orten aufgeführt: Bel R Festival (2023), Jazz Montez (2023), und hat Texte beim li:tz festival für literatur (2023) und Salon der Perspektiven (2020) veröffentlicht.

 

Saaltext:

Sopo Kashakashvili

Otherhood Act IV: WILLCOME

Ausstellungslaufzeit: 25. Oktober bis 23. November 2024

Künstlerinnengespräch: 9. November 2024, 14 Uhr

Sopo Kashakashvili (*1994) präsentiert im Neuen Kunstverein Gießen den vierten Akt von Otherhood. Die Serie basiert auf Interviews, die die Künstlerin mit in Deutschland lebenden, migran­ti­schen Müttern der ersten Gene­ra­tion geführt hat. Diese persönlichen Erzählungen und Erfah­run­gen hat Sopo Kashakashvili mithilfe einer Künstlichen Intelligenz in eine rhythmisierte Stimme übersetzt und fließen so sowohl in Text- als auch Audioform in ihre künstlerischen Installationen ein. 

Für ihre Arbeit Otherhood Act IV: WILLCOME greift die Künstlerin die Geschichte des Neuen Kunstverein Gießen auf und schafft einen Ort des Ankommens und Verweilens, an dem sie Passant*innen mit einem scheinbar regulären Kioskangebot willkommen heißt. Als “Max hat’s” bekannt, war das Gebäude des Kunstvereins eine beliebte Trinkhalle im Gießener Stadtzentrum. Wo früher Getränke, Zeitungen, Süßigkeiten und andere Waren gelagert und durch das Schiebefenster verkauft wurden, befindet sich heute der Ausstellungsraum des Kunstvereins.

Neben den wiederkehrenden Interviews tauchen in Sopo Kashakashvilis Arbeiten bestimmte Motive wie die Farbe Rot oder Samt immer wieder auf – ebenso spielen Zeitungen eine zentrale Rolle. Diese finden sich im Raum des Kunstvereins sowohl an den Wänden, der Decke und den Fenstern, als auch in den typischen, dafür vorgesehenen Zeitungsständern wieder. Letztere erwecken zunächst den Eindruck, über das aktuelle Tagesgeschehen zu berichten, jedoch sind darauf stattdessen die Interviews der Künstlerin abgedruckt. Diese Schriftzeilen finden sich auf dem Bildschirm wieder, der an einem der Fenster lehnt. Von außen können die Besucher*innen die dazugehörige Audiospur mit den Interviews wahrnehmen. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die Jutetaschen, Getränke und anderen Produkte des alltäglichen Lebens allesamt Zitate aus den Interviews tragen. 

Die verwendeten Materialien und alltäglichen Objekte übersetzen die Intimität der Interviews in eine warme Raumatmosphäre. Der Kiosk, ein Ort des Zusammenkommens und des Austauschs über alltägliche Situationen und tagespolitische Themen, wird durch die persönlichen Erzählungen zu mehr als nur einem Ort des Konsums – so werden die Besucher*innen angeregt, sich in einer vertrauten Kiosk-Umgebung mit den individuellen Geschichten und Erfahrungen auseinanderzusetzen. Diese intimen Momente, die im Alltag oft an den Rand unserer Wahrnehmung gedrängt werden, rücken nun ins Zentrum. Die Interviews und Zitate eröffnen dabei einen femi­nis­ti­schen, anti­ras­sis­ti­schen Dis­kurs, indem sie die Bedeu­tung von „Heimat” und „Zuge­hö­rig­keit” in einem migran­ti­schen Kontext kritisch hinterfragen: In welchen kolo­nia­len und rassis­ti­schen (Begriffs-)Geschichten sind diese Begriffe veror­tet? Welche Geschichten, Gefühle und Ideale verbinden unterschiedlich situierte Personen mit diesen?

Text: Lena Fries & Dalwin Kryeziu

Catharina Szonn

Geliebte grüßen zum Abschied

 

Eröffnung: 24. August 2024, 18 Uhr 

Einführung: Caroline Streck 
Dauer der Ausstellung: 24. August – 12. Oktober 2024 
Artist Talk: 12. Oktober 2024, 16 Uhr

 

 

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Catharina Szonns raumgreifende Installationen stellen auf poetische Weise Fragen nach dem Verhältnis von Mensch und Maschine, Fortschritt und Vergänglichkeit. In ihrer aktuellen Ausstellung im Neuen Kunstverein Gießen füllt die sich auf und ab bewegende Geste einer Schranke den Raum aus. Ohne einen Weg, den sie versperrt oder zugänglich macht, ist die Vorrichtung aus dem Kontext ihrer eigentlichen, für uns alltäglichen Funktion herausgehoben. Das Winken der Schranke - alle 15 Minuten ändert sich ihre Position - lässt das Maschinenhafte menschlich wirken. Durch eine modifizierte Partygirlande, die mit der sich bewegenden Stange verbunden ist, wird die Maschine zu einem*r sprechenden Akteur*in verwandelt - sobald sie nach oben schwenkt, ist auf der Girlande eine Art Gedicht zu lesen:

Today I feel cold inside 

Prognosen die das Ungewisse kalkulieren

Die Zeilen wechseln zwischen zwei Sprachen, zwischen Emotionalität und Rationalität. Stets stellt sich die Frage: Wer oder was spricht hier? Ist es die Stimme einer menschgewordenen Maschine, die uns als helfende Hand bedingungslos zur Seite steht? Oder hören wir einer menschlichen Erzählung zu? Diese unauflösbare Mehrdeutigkeit verweist auf das rationale Verhalten, dem wir - als fühlende Wesen - in einer durch und durch technisierten Umwelt oft unterworfen sind. 

Das andere Ende der Girlande wird von einer kleinen Brunnenfigur gehalten, die ehrfürchtig zu der Maschine aufblickt. Hier entstehen Fragen über das Bändigen der Technik und einen möglichen Kontrollverlust: Wo finden wir uns selbst in den Abläufen unserer sich ständig verändernden, von Fortschritt getriebenen Welt wieder? Beherrschen wir die Maschinen oder beherrschen sie uns? Der spiegelnde Boden verstärkt diesen reflexiven Moment und intensiviert das Leuchten des Textes auf den LED-Paneelen:

eine Entfernung ist ein Abstand zwischen zwei Punkten 

Maschinen steigern menschliche Leistungen 

es hat sich nach Leben angefühlt 

nothing can detach me from it

ich würde dich direkt in meine Arme schließen 

wenn du nur greifbar sein würdest

Die zweite Strophe und der Ausstellungstitel verweisen auf den Alten Friedhof, der sich hinter dem Gebäude des Kunstvereins befindet. Wer gedenkt den Maschinen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden? Was passiert mit ihnen, wenn es uns nicht mehr gibt - und umgekehrt? Es zeigt die beidseitige Abhängigkeit zwischen uns und der Technik und eröffnet eine Gegenüberstellung von Fortschritt und Vergänglichkeit. 

Die menschgemachte Binarität - an/aus, offen/geschlossen - der Schranke, die eigentlich keinen interpretativen Spielraum zulässt, wird von Szonns mehrdeutiger Installation gebrochen. Die Vorrichtung stellt keinen physischen Übergang dar, sondern einen abstrakten Zwischenraum, der sinnbildlich die Verschränkung von Mensch und Maschine aufgreift und eine neue Art der Begegnung schafft. 

Text: Dalwin Kryeziu & Lena Fries

 

Catharina Szonn (*  1987, lebt und arbeitet in Berlin) setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit technologischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten unserer Gegenwart auseinander, bei der sie Maschinen als hinterbliebene Kolloborateur:innen einer unentwegten Idee von wirtschaftlicher Expansion darstellt. Fragen nach der Unendlichkeit von Raum werden dabei ebenso verhandelt, wie das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie, Fragen nach Fortschritt, Wachstumsutopien und deren Scheitern.

Jahresprogramm 2024

Das Jahresprogramm 2024 hier als Download (PDF |1,2 MB)

Jubiläum: 25 Jahre Neuer Kunstverein Gießen – 07.07.2024

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Am 7. Juli 2024 von 14 bis 22 Uhr feiert der Neue Kunstverein Gießen e.V. sein 25-jähriges Jubiläum mit einem Sommerfest und der Eröffnung einer Editionenausstellung. Die Ausstellung wird anschließend bis zum 27. Juli 2024 zu sehen sein und zeigt Editionen von renommierten Künstler*innen, die in den letzten 25 Jahren im Neuen Kunstverein Gießen e.V. ausgestellt haben. Um 15 Uhr werden die Vorstandsmitglieder des Vereins die Besucher*innen begrüßen. Gegen Abend spielen mit Sun Zero (um 17 Uhr) und Cavelady (um 18 Uhr), zwei ausdrucksstarke Musikprojekte, live von den Stufen des Kunstvereins, die über ihre Bandmitglieder auch eine Verbindung zum Neuen Kunstverein Gießen e.V. haben. 


Der Neue Kunstverein Gießen e.V. bespielt mit seinem Programm einen ehemaligen Kiosk am alten Friedhof von 1937, der vielen Gießenern noch als “Max hat’s” in lebendiger Erinnerung ist. Er gilt mit nur 11 Quadratmetern Ausstellungsfläche als kleinster Kunstverein Deutschlands - und ist damit ein wahrhaft außergewöhnlicher Ausstellungsort. Der Verein strebt seit seiner Gründung eine breite Ansprache des Stadtpublikums an. Der Kiosk ist rund um die Uhr einsehbar und lockt sowohl neugierige Passant*innen als auch Kunstliebhaber*innen im öffentlichen Stadtraum an. Vor 25 Jahren, am 7. Juli 1999, wurde die erste Ausstellung des Neuen Kunstvereins Gießen eröffnet. Damit begann eine neue Ära der Gegenwartskunst in Gießen. Seither wurden Arbeiten von national und international renommierten Künstler*innen der Gegenwartskunst inmitten der Universitätsstadt Gießen gezeigt. Im Jahr 2024 feiert der Kunstverein sein 25-jähriges Bestehen. Wir blicken dabei auf ein künstlerisches Programm zurück, das in den vergangenen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt Gießen geleistet hat.

Gießener Kulturnacht – 25.05.2024

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Während der ersten Gießener Kulturnacht haben Besucher:innen nicht nur die Möglichkeit, die aktuelle Ausstellung „Ein Loch ist ein Loch – Niemals geht man so ganz, oder über die Unmöglichkeit anzukommen“ von Jody Korbach in erweiterten Öffnungszeiten (15 bis 22 Uhr) zu besuchen - vielmehr findet anlässlich der Ausstellung, die sich mit dem komplexen Begriff der Heimat beschäftigt, das wohl kleinste Schützenfest der Welt im Kunstverein statt! 

Nach einem musikalischen Auftakt des Fanfarenzugs Hansa Gießen, der symbolisch den Fassbieranstich begleiten wird, findet im Innenhof des kleinsten Kunstvereins Deutschlands das wohl kleinste Schützenfest mit einer Performance des Schützenkorps-Europa statt: Der von Jody Korbach 2018 gegründete Schützenverein für Europa hat es sich zur Aufgabe gemacht, europäische Werte an den Stammtisch zu bringen und von dort aus zu verteidigen. Das Schützenkorps lädt in den Neuen Kunstverein Gießen zum Spontan-Union-Speed-Dating und anschließender Paarung auf der Bierbank. Vielleicht trifft Schützenbruder Armor am Ende doch noch in dein eisernes Herz? Bei uns muss niemand alleine bleiben. Versprochen!  

17:30 Uhr: Fassbieranstich am Neuen Kunstverein Gießen mit dem Fanfarenzug Hansa Gießen
18:00 und 20:00 Uhr: Spontan-Union-Speed-Dating! (Achtung, die Plätze sind auf 10 Personen pro Runde begrenzt, Dauer ca. 50 Minuten. First come, first serve!)
21:00 Uhr: Losziehung der Tombola (mit künstlerischen Preisen von Jody Korbach!)

Link zur Kulturnacht

Jody Korbach

Ein Loch ist ein Loch – Niemals geht man so ganz, oder über die Unmöglichkeit anzukommen

 

Eröffnung: 27. April 2024, 18 Uhr
Einführung: Valentine Goldmann und Celina Sturm
Laufzeit: 27. April bis 8. Juni 2024

Gießener Kulturnacht: 25. Mai 2024, 17 bis 22 Uhr (mit Performance des Schützenkorps Europa)

 

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Lesung und Artist Talk / 8. Juni 2024, 16 Uhr
Özge Inan und Jody Korbach

Am 8. Juni 2024 (Finissage der Ausstellung) liest Autorin und Journalistin Özge İnan aus ihrem Debütroman „Natürlich kann man hier nicht leben“. Im anschließenden Artist Talk mit Jody Korbach sprechen die beiden über den komplexen Begriff der Heimat.

Özge Inan studierte Jura in Berlin. Währenddessen begann sie, eine Kolumne für die Seenotrettungsorganisation Mission Lifeline zu schreiben. Nach ihrem ersten juristischen Staatsexamen folgten Stationen beim ZDF Magazin Royale und im Investigativressort der Süddeutschen Zeitung. Inzwischen schreibt sie vor allem für Der Freitag. Ihre Themenschwerpunkte sind Rechtspolitik, Verteilungsfragen, Geschlechtergerechtigkeit und die Türkei.

 

"Heimat muss man wollen. Jedenfalls dann, wenn die Heimat einem routinemäßig an die Gurgel will, weil man ihr zu links, zu schwul, zu Frau, zu arm oder einfach zu anwesend ist. Kein Grund zu bleiben ist ein guter Grund zu gehen, heißt es. Die Heimat so sehr wollen, dass man eher an ihr zugrunde geht, als dass man geht? Soll vorkommen, aber normal ist das nicht. Jedenfalls, wenn Normalität in Zahlen gemessen wird. Einundzwanzig Millionen Menschen mit Migrationshintergrund leben in Deutschland, dazu kamen in den letzten Jahren über drei Millionen Geflüchtete. Jody Korbach stellt die Frage, die keiner hören will, nämlich, wo die eigentlich hinkommen. Nein, nicht in dem Sinne. In dem anderen. In dem Sinne, dass der Sehnsuchtsort zum Albtraum wird. Dass der Fluchtpunkt keine Perspektive hat. Weil ein Loch ein Loch ist.

Wenn Normalität in Zahlen gemessen wird, ist die Migration, also das Migrieren wie das Migriertsein und das Von-Migrierten-Abstammen, ein ebenso normaler Zustand wie das Deutschsein. Ja, das sind die Auswahlmöglichkeiten, da müssen wir jetzt durch. Bevor jedenfalls die Geschichte der Menschheit eine Geschichte der Klassenkämpfe war, war sie eine Geschichte der Migranten. Unterwegs sein ist conditio humana, mehr noch als Streit oder Sprache oder Kapitalismus. Die Straßen, auf denen wir die Welt eroberten, wurden erst Jahrtausende später zu Handelswegen. Homo Migrans. Das Reisen steckt uns buchstäblich in den Knochen. Warum kriegen wir es dann nicht hin?

Man muss vielleicht so ganz gehen, um auch ganz ankommen zu können. Und das geht vielleicht gar nicht. Was dann? Martin Sellner wüsste da was. Wir haben es in hunderttausend Jahren nicht gelernt, die Reisenden das Ankommen nicht und die Einheimischen das Willkommenheißen auch nicht. Da soll noch einer sagen, Übung mache den Meister. 

Hinterher will es ja immer keiner gewesen sein, dieses Deutschland, das Reisende mit Lynchmobs empfängt und klatscht, wenn ihre Häuser brennen. Man will immer Reisegenuss-Deutschland sein und nie Todesangst-Auslösen-als-Freizeitgestaltung-Deutschland. Jody Korbach lässt uns nicht so leicht vom Haken. Die einen sehen sich brüllen und spucken, schlagen und treten. Die anderen sehen sich angebrüllt und bespuckt und getreten werden. Am Ende denken beide vielleicht das gleiche, raus, bloß raus hier, raus aus diesem Loch, irgendwohin, wo “der Mensch dem Menschen ein Helfer ist”. Beide treten nach dem Ausstellungsbesuch auf die gleiche Straße und müssen versuchen, einander Helfer zu sein. Alles muss man selber machen. Fluchtwege freihalten!"

Özge Inan, Autorin und Journalistin

 

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Die Ausstellung ist gefördert durch die SV SparkassenVersicherung

 


Timo Herbst

Attempt of exhausting a place

 

Eröffnung: 09. März 2024, 18 Uhr

Begrüßung: Anna Seibel

Dauer der Ausstellung: 09. März – 20. April 2024

Artist Talk: 20. April 2024, 16 Uhr mit Nicole Kreckel und Timo Herbst

 

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Timo Herbst (  *1982 in Flensburg, lebt und arbeitet in Berlin, Paris und Leipzig) nimmt Bewegungen als Ausgangspunkt für seine multimedialen Installationen. Im Neuen Kunstverein präsentiert er eine raumfassende Installation aus Videoprojektionen und Zeichnungen, die anhand der Bewegung an öffentlichen Kreuzungen in Deutschland, Frankreich und Japan neue Kompositionen der Architektur und Bewegung der Orte erstellt. Im Raum darum sind Drucke auf der Vorder- und Rückseite von japanischem Papier angeordnet, die sich mit der Entwicklung und kulturellen Parametern des Parc de la Villette in Paris beschäftigen. Es entsteht ein visueller Parcours, der sich perspektivisch mit dem Lichteinfall durch die Fenster des Kunstvereins auf dem Papier permanent ändert.

 

 


Ian Waelder

Bystander (Moth Joke)

 

Eröffnung: 20. Januar 2024, 18 Uhr

Ausstellungsdauer: 20. Januar bis 02. März 2024

Grußwort: Valentine Goldmann
Einführung: Isabelle Tondre

Artist Talk: 02. März 2024, 17 Uhr, mit Ian Waelder und Kuratorin Isabelle Tondre
 

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Ian Waelder (* 1993 in Madrid, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main) beschäftigt sich in seiner künstlerischen Praxis mit der Möglichkeit und Formen des Erinnerns. Mit einem sensiblen Gespür für Spuren, Archivmaterialien und die Poetik des Zufälligen stellen seine Werke Fragen nach Identität, Migrationsbiografie und Erinnerungskultur. In den letzten Jahren greift er dafür immer wieder auf die Erforschung seines Familienstammbaums zurück, um über jüngste Geschichte nachzudenken und uns gleichzeitig dazu einzuladen, unsere Haltung, unsere Sprache und die subtilen Gesten, die Worte ersetzen können, zu reflektieren.

 

 


Emre Meydan

 

Eröffung: 02. Dezember 2023, 18 Uhr

Ausstellungsdauer: 02.12.2023–13.01.2024 

Artist Talk: 13.01.2024, 15 Uhr

 

 

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Emre Meydan (*1982) hat Malerei an der Dokuz Eylül Universität in Izmir und der Hochschule für Bildende Künste in Bremen studiert und dort 2015 als Meisterschüler abgeschlossen. Seit einigen Jahren arbeitet er ausschließlich Code-basiert. Er entwirft Computerprogramme, mit denen er Bilder und Animationen generiert. Dabei werden einige Parameter dem Zufall überlassen, so dass jedes erneute Laufen eines Programms ein neues Unikat generiert. Manche dieser Arbeiten sind für den digitalen Raum konzipiert, andere werden in physikalische Zeichnungen umgewandelt: Dafür verwendet Meydan einen Zeichenplotter, der die generierten Bilder mit einem Füllfederhalter und Tinte auf Papier zeichnet.

Im Neuen Kunstverein Gießen zeigt er eine Wandinstallation von Plotter-Zeichnungen aus der Serie “clp”. In dieser sucht er nach Möglichkeiten, subtile Übergänge von Licht und Schatten durch die markanten Linien der Zeichenfeder zu visualisieren.

 


5. November 2023:
25 Jahre Neuer Kunstverein Gießen e.V.

Liebe Mitglieder und Freund*innen
des Neuen Gießener Kunstvereins

In diesem Jahr feiert der Neue Kunstverein Gießen sein 25-jähriges Bestehen.

Am 5. November 1998 fand die Gründungsversammlung unseres Vereins statt – genau 25 Jahre später wollen wir mit Ihnen und Euch dieses Ereignis, mit dem eine erfolgreiche Geschichte für die Gegenwartskunst in Gießen begann, feiern und sagen: Happy Birthday Kunstverein!

Dazu laden wir für Sonntag, den 5. November 2023, zwischen 14 und 18 Uhr zu uns in den Kunstverein ein.

Im Rahmen der Finissage von Laila Zaidi Touis freuen wir uns, gemeinsam mit vielen Freund*innen und Unterstützer*innen des Neuen Kunstvereins gebührend mit Geburtstagstorte zu feiern und auf das Jubiläum anzustoßen.

Mit herzlichen Grüßen

Der Vorstand

18. und 19. November 2023

Intermezzo:
„Distant Witness – Die Geschichte unserer Städte an ihren Wänden“
von Maria Tsitroudi

 

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Am 18. und 19. November wird der Kunstverein performativ und installativ von Maria Tsitroudi bespielt. In der Installation Distant Witness – Die Geschichte unserer Städte an ihren Wänden beschäftigt sich die Künstlerin mit den dramatischen Ereignissen des letzten Jahrzehnts in Griechenland.

Am Samstag, dem 18. November, findet um 17 Uhr vor Ort eine Performance von Maria Tsitroudi statt, am Sonntag, dem 19. November, ist von 16-18 Uhr geöffnet und eine Performance findet statt.  

Die Zeichnungen stellen Sprache dar, die in der Öffentlichkeit dokumentiert wurde. Diese Sprache ist ein inoffizielles historisches Archiv und ein Ausdruck und eine Reaktion auf dramatische Ereignisse, die sich in Griechenland im letzten Jahrzehnt in extremer Dichte ereignet haben. Sie wird auf Wänden dokumentiert, in Form eines Graffitis oder einer Schablone. Die Fotoserie, die zusammen mit den Zeichnungen ausgestellt wird, ist eine Sammlung von 2018 bis zum aktuellen Zeitpunkt. Es sind Fotos, die Maria Tsitroudi im Internet gefunden, auf Facebook gepostet und selbst in Athen aufgenommen hat. Die Performance, die die Zeichnung/Fotoinstallation begleiten wird, ist eine Verkörperung des sozialen Kampfes, eine Verkörperung eines dystopischen Landes.

25. November 2023, 17 bis 20 Uhr

Intermezzo:
„Über-Gehen, Über-Setzen“
von Mareike Buchmann

 

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Die Tanz-und Performancekünstlerin Mareike Buchmann interessiert sich in ihrer künstlerischen Bewegungsforschung für Prozesse des Über-Gehens und Über-Setzens von innen nach außen und außen nach innen. Aus diesen Bewegungen gehen vielfältige Ausdrucksformen hervor. Eine davon bezeichnet die Künstlerin mit dem von ihr erfundenen Begriff als Somagrafie. Somagrafien sind Zeichnungen, Texte oder Objekte, die intuitiv, sinnlich, fließend, verträumt und experimentell die Passage von Innen/Außen queren. In der Ausstellung werden Somagrafien – Tonobjekte und Zeichnungen – sowie eine improvisierte Performance zu sehen sein, die sich mit unterschiedlichen Facetten von Sanftheit (des Materials, des Farbtons oder Muskeltonus) beschäftigen.

Von 17 bis 19 Uhr wird die Performance von außen einsehbar sein, von 19 bis 20 Uhr ist die Installation der Künstlerin dann begehbar.

10. November 2023, 18 Uhr

Ausstellungseröffnung:
~ vibrating bodies of water ~

von Juan Pablo Pacheco Bejarano

 

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Am Freitag, 10. November, eröffnet um 18 Uhr die Ausstellung ~ vibrating bodies of water ~ von Juan Pablo Pacheco Bejarano, dem diesjährigen Fellow des Panels on Planetary Thinking der Universität Gießen. Die Ausstellung wird das Ergebnis des Wet-Workshops sein, den der kolumbianische Künstler im Vorfeld leiten wird und sich der Frage widmet, wie Wasser unser konventionelles Verständnis von Medien, Zeit und Raum verändert. 

Der kolumbianische Künstler und Schriftsteller Juan Pablo Pacheco Bejarano setzt sich in seiner Arbeit mit den materiellen und poetischen Beziehungen zwischen Wasser, Technologie und Telepathie auseinander. Er war Gastprofessor am Fachbereich für Bildende Kunst an der Royal Academy of Fine Arts in Den Haag (Niederlande) und an der Universidad Javeriana (Kolumbien), sowie im Programm Digital Narratives an der Universidad de los Andes (Kolumbien). Er koordiniert Projekte an Laboren und Ausstellungsorten in Bogotá und bringt seine Texte und Arbeiten über internationalen Foren sowie über unterschiedlichen Fachzeitschriften an die Öffentlichkeit.

Laila Zaidi Touis

Dinner with the Stranger

(2023-ongoing)

Fieldwork


 

Eröffung: 23. September 2023, 18 Uhr

Einführung: Dirk Zschocke

Ausstellungsdauer: 23.09.–05.11.2023 

Küstleringespräch: Freitag, 06.10.2023, 19 Uhr

Finissage: 05.11.2023, 14–18 Uhr

 

 

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Laila Zaidi Touis (* 1990 in Barcelona; lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Berlin) sucht neue Wege Kunst zu machen, befreit von den Zwängen eines bestimmten Mediums. Aus der Mediumlosigkeit wird die Welt selbst zur Bühne, wo häufig offene partizipatorische Experimente durchgeführt werden. 

Biografien und das, was Individuen ausmacht, werden erforscht. Sie interessiert sich für den Anderen, den Fremden, für den Zufall als Material, was Menschen machen, wenn niemand zuschaut, ihre innige Welt. In ihrer Arbeit findet man Begegnungen, Ereignisse, Spuren aus echten Leben und fremde Intimitäten. Dieses Interesse an der Menschennatur ist geprägt durch ihren persönlichen Hintergrund als Ärztin, den Lauf der Zeit und Stille.

In der noch laufenden Arbeit, Dinner with the Stranger, schaltet die Künstlerin Laila Zaidi Touis eine Anzeige, in der sie sich als Gast bei Fremden anbietet, die sie zu einem Abendessen einladen möchten. Das Abendessen findet immer bei den Gastgebern zu Hause statt und ist deren Lieblingsspeise. Jede Einladung wird mit einem Foto dokumentiert, das den Gastgeber hinter dem gedeckten Tisch zeigt. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Erfahrungen, die die Künstlerin bisher gesammelt hat, und stellt im Mittelpunkt die daraus entstandene Fotoserie.

 

 


Marta Vovk

 

If you wanna be my lover, you gotta send heavy weapons to Ukraine


 

Eröffnung: 05. August 2023, 18 Uhr

Dauer der Ausstellung: 05. August – 16. September 2023

Einführung: Dirk Zschocke

Künstler*ingespräch: 16. September 2023, 14 Uhr

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In ihren Malereien und Installationen arbeitet Marta Vovk vorwiegend mit Acrylfarbe und Bootslack auf Baumwollstoffen und ausgesägten Holzobjekten. Neben malerischen Flächen, die neben- und übereinander gelegt werden, gestaltet sie grafische Elemente mit Lack- und Buntstiften teils in der Anmutung von plakativen Abziehstickern, teils wie kindliche Kritzeleien.

Inhaltlich bewegt sich ihre künstlerische Arbeit zwischen autobiografischen Versatzstücken und trivialkulturellen Referenzen mit gesellschaftspolitischem Touch. Popkulturelle Elemente sowie existenzielle Fragen des modernen, überforderten Ichs gehen Hand in Hand. Es entsteht ein assoziatives Wechselspiel zwischen Banalität und Bedeutungsschwere, Selbstinszenierung und Sorgen, infantiler Netzkultur und Major Depression.

www.martavovk.com

 

Text von Anna Meinecke:

Krieg: schlecht. Frieden: gut. Welch wohlig Gefühl umarmt die als polarisiert verschriene Gesellschaft, sind sich einmal alle einig.

Gemeinsam für den Frieden ersitzen wir uns den ersehnten Platz auf der richtigen Seite der Geschichte, nennen es Aufstand – faktisch irgendwie teillegitimiert ob der fehlenden Bestuhlung. Und so geht auch der besorgte Bürger endlich auf in zur Bewegung erklärten Tausenden, denen ein gemütliches Dahinschaukeln im Minimalkonsens als moralischer Verdienst zu gelten scheint. 

Eineinhalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine blickt Marta Vovk auf die Deutschen: entgeistert, ermattet, amüsiert und streitlustig. Der Kern ihrer politischen Identität erodiert in Anbetracht der Umstände. Sie wünscht sich konkrete Unterstützung für die Ukraine, während linke Vordenkerinnen ihre Sicherheit hierzulande mit Warnungen vor dem Dritten Weltkrieg zu zementieren suchen und die linke Instagram-Bubble mit den Werkzeugen US-amerikanisch geprägter Rassismustheorie antislawische Rassismen umkreist.

>>> vollständiger Text (PDF)

 

 


EN GARDE 4 mit Helena Steffes

Helena Steffes

»Tension«

Eröffnung: 01.07.2023, 18 Uhr

01.07.–29.07.2023 

  

 

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Nach drei erfolgreichen Ausstellungen von Absolvent*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen aus den Bereichen Kunstpädagogik oder Angewandte Theaterwissenschaften geht EN GARDE in die nächste Runde. Die Räumlichkeiten des Kunstvereins werden dabei zur Plattform für junge angehende Künstler*innen.

In diesem Jahr zeigt Helena Steffes ihre Arbeit »Tension«. 
Helena Steffes, geboren 1999 in der Vulkaneifel, lebt seit 2019 in Gießen und studiert an der JLU Kunst und Chemie auf Gymnasiallehramt. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit der Wahrnehmung und Erweiterung von Raum und kombiniert dazu klassisch im Bau verwendete Materialien mit medialer Kunst. Ihre in den Neuen Kunstverein angepasste raumgreifende Arbeit »Tension« zeigt schwarze Latexwucherungen, aus denen glatte, korallenartige Strukturen hervortreten, die durch Zurrgurte wie mit Spannung aus dem Boden gezogen erscheinen. Damit erweitert sie die Wahrnehmung des Raumes hin zum Blick auf eine imaginäre, hinter dem sichtbaren Raum liegende, verborgene Dimension.
 

 

Gunilla Jähnichen

Taumel

 

Eröffnung: 22. April 2023, 18 Uhr 

Dauer der Ausstellung: 22. April – 03. Juni 2023

Einführung: Andreas Walther
 

Künstlerinnengespräch am 03. Juni 2023, 14 Uhr 

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.


 

 

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In ihrer Arbeit beschäftigt sich Gunilla Jähnichen (* 1972, lebt und arbeitet in Berlin) mit Möglichkeitsformen der Darstellung menschlicher Emotionen, die sich als Variationen von Mimik und Gestik auf elementarer Kommunikationsebene spiegeln. Die Bildsprache bewegt sich dabei im Grenzbereich zwischen Figuration und Formauflösung. In Gießen zeigt die Künstlerin zum ersten Mal Collagen. Diese für ihre Arbeit neue Technik verstärkt die Loslösung und schafft eine neue Dimension im Wechselspiel zwischen Abstraktion und Gegenständlichem, Zweidimensionalem und Skulptur.

Im Zentrum stehen Figuren. Sie treten aus dem Informellen der puren Farbe konsequent heraus, bleiben manchmal schemenhaft und oft verkürzt auf Wesenszüge. Sie scheinen die komplexen Gefühlswelten in sich zu vereinen und lassen einen farbintensiven Taumel der Gefühle entstehen.

www.gunillajaehnichen.de


 

 


Christoph Kern

METAMORPH

 

Eröffnung & Künstlergespäch: 04. März 2023, 18 Uhr

Dauer der Ausstellung: 04.03 – 15.04.2023

Einführung: Prof. Dr. Ansgar Schnurr

 

 

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METAMORPH | Der Kubus gehört zur Familie der platonischen Körper, die seit dem Altertum aufgrund ihrer symmetrischen Form faszinieren. Christoph Kern (* 1960, lebt in Berlin) widmet sich seinen immer gleichen modularen Bildkörpern seit Jahrzehnten mit obsessiver Kraft. 

Er wirft sie in die Weite der Bildfläche und lässt sie dann in der imaginären Tiefe des Bildraumes zum Halten kommen. Sie mutieren dabei, durchdringen sich, wandern. Die Metamorphosen des Kubus sind bei Kern sowohl das Ergebnis kalkulierten Zufalls als auch das Resultat rationaler Planung. Die Grundpläne und Choreografien der Kubusvariationen konstruiert Kern in 3D-Programmen. Die Ausstellung zeigt installativ in Zeichnungen, Papierarbeiten und Animationen die Verwandlungen des Kubus in all seiner Diversität.

 

 


Tomás Maglione

THIRST

 

Eröffnung: 14. Januar 2023, 18 Uhr

Ausstellungsdauer: 14. Januar bis 25. Februar 2023

Künstlergespräch: 18. Februar 2023, 14 Uhr

 

 

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Tomás Maglione (* 1985, Buenos Aires) ist Künstler und Filmemacher und studiert derzeit an der Städelschule in Frankfurt. In seiner Ausstellung zeigt er die Videoinstallation THIRST.

Am Stadtrand von Frankfurt gibt es einen Ort, an dem ICE-Züge mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h den Bahnsteig passieren. Die von der Oberfläche des Zuges erzeugte Reflexion zeigt eine Serie von Porträts wartender Menschen. Beide, die Subjekte und der Kameramann befinden sich außerhalb des Zugs und nehmen ihn nur als Spiegel oder als abstrakten Fluss wahr, der uns seine Hauptfunktion verweigert: in kurzer Zeit von einem Ort zum anderen zu reisen. Dies bringt gewisse Spannungen ins Spiel zwischen Mobilität als Lust oder Unterdrückung, der unterschiedlichen Zeitlichkeit zwischen Stadt und Peripherie und dem Blickwinkel der Kamera als politische Geste.

 

 


Leerstelle

ein Kommentar 

 

Dauer der Ausstellung 26.11.2022-07.01.2023
Eröffung 26. November 2022, 17 Uhr
Einführung und installativer Kommentar: Dirk Zschocke
Performance: Miranda Glikson
03.12.2022, 17 Uhr: Marie Tsitroudi: Performance
10.12.2022, 17 Uhr: Hess Paul: Lesung / DJ Wölfe auf Eis (Dobra Ost): Ukrainische Musikvideos

Finissage und Neujahrsempfang 07.01.2023, 15 Uhr

 

 

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Leerstelle ist ein Kommentar zu den Folgen des Überfalls Russlands auf die Ukraine, die bis in den Neuen Kunstverein Gießen hineinwirken. Die ursprünglich für den Winter geplante Ausstellung der ukrainischen Künstlerin Marta Vovk haben wir auf Wunsch der Künstlerin aufgrund der Situation nach der Invasion Russlands auf das kommende Jahr verschoben.
Kommentarlos eine andere Ausstellung in diesen Zeitraum zu legen und damit die Geschehnisse unsichtbar zu machen erscheint uns als nicht angemessen.
Stattdessen verwandelt sich der Raum des Kunstvereins in dieser Zeit in einen installativen Kommentar und öffnet sich an drei Samstagen als Bühne für Internezzis mit Künstler*innen aus der Region aus den Bereichen Performance, Musik und Literatur und adressiert damit auch die in diesen Zeiten immer wieder gestellte Frage, ob es in diesen Zeiten angemessen ist sich mit Kunst auseinanderzusetzen und zu konfrotnieren. Für uns ein klares "Ja", denn gerade die Kunst kann notwendige Impulse über die kurzfristige politische Debatte hinaus in unsere Gesellschaft anbieten.

Download Einladung PDF

 


Jennifer Eckert

Iteration


Eröffnung: 08. Oktober 2022, 18 Uhr
Einführung: Andreas Walther
Dauer der Ausstellung: 08.10.– 19.11.2022
Künstlergespräch: 19. November, 14 Uhr

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.
 

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Mit ihrer Arbeit erprobt Jennifer Eckert (* 1988 in Reinbek, lebt und arbeitet in Neuss und Berlin) künstlerische Prozesse im Bereich von Sprache und Gestalt. Sie beschäftigt sich mit dem Textilen in Form von Fäden, Geweben und Mustern, und untersucht und übertragt diese auf die Möglichkeiten des Buchs und die Tätigkeit des Lesens und Schreibens. Dabei ergründet sie neu „Was das Buch ist“ und was Schrift, Buchstaben und Umfelder bewirken und verursachen. Zeit und Prozess sowie Kombinatorik (als Teilgebiet der diskreten Mathematik) und Übersetzungen sind grundlegende
Bestandteile ihrer Arbeit. Dabei entstehen Arbeiten auf Papier genauso wie raumgreifende Installationen. Für ihre Ausstellung im Neuen Kunstverein wird die Künstlerin eine ortsbezogene Arbeit entwickeln.

 


Leerstelle

ein Kommentar 

 

Dauer der Ausstellung 26.11.2022-07.01.2023
Eröffung 26. November 2022, 17 Uhr
Einführung und installativer Kommentar: Dirk Zschocke
Performance: Miranda Glikson
03.12.2022, 17 Uhr: Marie Tsitroudi: Performance
10.12.2022, 17 Uhr: Hess Paul: Lesung / DJ Wölfe auf Eis (Dobra Ost): Ukrainische Musikvideos

Finissage und Neujahrsempfang 07.01.2023, 15 Uhr

 

 

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Leerstelle ist ein Kommentar zu den Folgen des Überfalls Russlands auf die Ukraine, die bis in den Neuen Kunstverein Gießen hineinwirken. Die ursprünglich für den Winter geplante Ausstellung der ukrainischen Künstlerin Marta Vovk haben wir auf Wunsch der Künstlerin aufgrund der Situation nach der Invasion Russlands auf das kommende Jahr verschoben.
Kommentarlos eine andere Ausstellung in diesen Zeitraum zu legen und damit die Geschehnisse unsichtbar zu machen erscheint uns als nicht angemessen.
Stattdessen verwandelt sich der Raum des Kunstvereins in dieser Zeit in einen installativen Kommentar und öffnet sich an drei Samstagen als Bühne für Internezzis mit Künstler*innen aus der Region aus den Bereichen Performance, Musik und Literatur und adressiert damit auch die in diesen Zeiten immer wieder gestellte Frage, ob es in diesen Zeiten angemessen ist sich mit Kunst auseinanderzusetzen und zu konfrotnieren. Für uns ein klares "Ja", denn gerade die Kunst kann notwendige Impulse über die kurzfristige politische Debatte hinaus in unsere Gesellschaft anbieten.

Download Einladung PDF

 


Jürgen Heiter

Vor dem Archiv

 

mit Arbeiten auf Papier von Cony Theis

und einem Register von Werner Fleischer

 

Eröffnung am 26.08.2022, 18 Uhr

Begrüßung: Andreas Walther

Einführende Rede: Thomas Böhm (Publizist)

Ausstellungsdauer: 26.08. – 01.10.2022


01.10.2022, 14 Uhr: Uraufführung des Films „Pick It Up (Rüdiger Carl)” in Anwesenheit der Ausstellenden


 

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Jürgen Heiters Werk umfasst 42 Spiel-, Dokumentar- und essayistische Filme. Er hat zudem filmische Installationen für Ausstellungskontexte konzipiert, mit Künstler*innen kooperiert und Filmprogramme kuratiert.

Die Ausstellung in Gießen zeigt und ist: vor dem Film (Wandskripte) und nach dem Film (Archiv), sie zeigt die verschiedenen Zustände des Films/Archiv in Raum und Zeit, u a. auch Schaltpläne als Material-Beispiele für Heiters Verfahren der Montage, Collage und performativen Entwicklung von Filmen. Das Archiv als Ort der Verdichtung von Zeit, antinostalgisch und sinnlich als Ort der Produktion und als Gegenpol zu einer virtuellen „Welt der Möglichkeiten“. Es öffnet sich in Form eines zum Ende der Ausstellung am 1.10. dort uraufgeführten Filmes.

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.

 


Der Kunstverein ist geöffnet:

Der Kunstverein ist zur gewohnten Zeit, samstags zwischen 14.00 und 17.00 Uhr, für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Der Schutz unserer Besucher*innen steht für uns an vorderster Stelle. Um die Einhaltung von Mindestabständen zu gewährleisten, kann der Kunstverein nur einzeln mit einem medizinischen Mund-Nasen-Schutz betreten werden. Ein Anmeldung im Voraus ist nicht notwendig, jedoch müssen sich Besucher*innen vor Betreten des Kunstvereins bei der Aufsicht anmelden.

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

tl_files/themes/nkv/images/mitglied_werden_gruen_warm.jpgUnd so geht es: >>>

EN GARDE mit Markus Henschler

 

Sprünge

Eröffnung: 09. Juli 2022, 18 Uhr

Einführung: Prof. Dr. Ansgar Schnurr
 

Künstlergespräch mit Markus Henschler: 03.08.2022, 18 Uhr

Dauer der Ausstellung: 09.07.–06.08.2022 

 

 

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En Garde Vol. 3

Nach zwei erfolgreichen ersten Ausgaben in den letzten Jahren geht die Ausstellung für Absolvent*innen des Instituts für Kunstpädagogik der Justus-Liebig-Universität Gießen in die dritte Runde. Die Räumlichkeiten des Kunstvereins werden dabei zu einer Plattform für junge Künstler*innen, welche sich im Rahmen der Ausschreibung für die Reihe EN GARDE bewerben konnten.


Markus Henschler – Sprünge
Nicht nur Farbe und Struktur der Wände sind ungewohnt. Auch haptisch und akustisch scheint etwas nicht zu stimmen. Die bildhauerische Abschlussarbeit Sprünge aus Keramik und Metall tritt in Dialog mit einer totalitären Rauminstallation aus Pappe, welche die Besuchenden wie Versuchskaninchen in einem Schuhkarton wirken lässt. In zugleich ernster und verspielter Weise verhandelt die Rauminstallation bildhauerische Formenspiele und das Verhältnis zwischen Innen und Außen.

Markus Henschler (*1996 in Freiburg im Breisgau, lebt und arbeitet in Gießen) schöpft aus der Kombination von spielerischen Ansätzen und stringenten Konzepten bildhauerische und videografische Arbeiten, die unterschiedlicher nicht sein können. Von 2015-2022 studierte Markus Henschler Germanistik, Biologie und Kunst an der JLU Gießen, 2022 beginnt er ein Studium der Freien Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf.

Lucia Dellefant

euwi (europe wealth index)

 

Eröffnung am 30.04.2022, 18 Uhr

Grußwort: Erhard Waschke

Im Anschluss Artist Talk mit Lucia Dellefant

Ausstellungsdauer: 30.04. – 11.06.2022

 

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Mit ihrem Projekt ourconomy verbindet Lucia Dellefant seit vielen Jahren Ökonomie und Kunst.

Sie sensibilisiert Menschen mit raumgreifenden Installationen und Aktionen im öffentlichen Raum für wirtschaftliche Zusammenhänge und deren Auswirkungen. Hierfür experimentiert sie mit radikalen Strategien für soziale Gerechtigkeit und bietet Möglichkeiten, im Sinne einer fairen Ökonomie aktiv zu werden.

Der auf permanentes Wachstum ausgelegte Turbo-Kapitalismus ist verantwortlich für die Ausbeutung unseres Lebensraumes, den Klimawandel und die derzeit herrschende soziale Ungerechtigkeit. Daher visualisiert die Künstlerin in ihrer Arbeit Alternativen für eine visionäre Ökonomie.

 


Planetary Forest

Bringt den Wald in den Garten

 

Ab 18.06.2022

 

 

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Das partizipative Kunstwerk Planetary Forest: Bringt den Wald in den Garten nimmt Bezug auf die wissenschaftliche und kulturtechnische Konstruktion von Welten. Platziert auf einer freistehenden Grünfläche neben den neu errichteten Gewächshäusern des Botanischen Gartens, wird regionaler Waldboden als Skulptur künstlich nachgebildet. Das planetare Material entstammt einer ökologischen Störungsfläche aus dem vom Waldsterben betroffenen Stadtwald Rosbach vor der Höhe. Der vermeintlich natürliche Wald wird in die artifizielle Welt des Botanischen Gartens getragen. Dort dient er als ethisches, ästhetisches, ökologisches und politisches Störungselement, das Besucher bezüglich des Waldsterbens und der Konstruiertheit der Natur sensibilisiert. Wie ein Riss in der perfekt konstruierten Realität eröffnet sich hier ein Diskurs über die durch den Klimwandel hervorgerufenen Probleme im heimischen Wald sowie im planetaren Kontext.

Ein Projekt von Claudia Hartl, Mathias Kessler und Clemens Finkelstein

Fellows am Panel on Planetary Thinking der Justus-Liebig Universität Gießen

Mit freundlicher Unterstützung des Botanischen Garten Gießen, dem Neuen Kunstverein Gießen e.V. und der Stadt Rosbach vor der Höhe 

18. Juni - 2. Juli | «wachsende» Ausstellung @ Neuer Kunstverein Gießen e.V.

Eine über drei Wochen anwachsende Ausstellung dokumentiert die Vorbereitung, die Ausführung und das projezierte Nachleben des «Planetary Forest» live. 

23. Juni | 9–17 Uhr | Performative Aktion @ Stadtwald Rosbach v.d.H.

Erzählerischer Walkabout durch den Rosbacher Stadtwald, der Teilnehmer:innen (Anmeldung via e-mail) mit allen Sinnen in die Komplexität des Waldes einführt. Anschließend gemeinsames Sammeln von Waldmaterial für die Skulptur.

24. Juni | 12–17 Uhr | Kunstinstallation @ Botanischer Garten Gießen

24. Juni | 17–19 Uhr | Feierliche Eröffnung @ Botanischer Garten Gießen

Bau des Waldes im Botanischen Garten, gemeinsam mit Teilnehmer:innen der performativen Exkursion im Stadtwald Rosbach v. d. H. [Botanischer Garten, Senckenbergstr. 6, 35390 Gießen]

25. Juni | 13–15 Uhr | Führung @ Botanischer Garten Gießen

25. Juni | 15 Uhr | Ausstellungseröffnung @ Neuer Kunstverein Gießen e.V.

Führung und Vorstellung der Skulptur «Planetary Forest» im Botanischen Garten und anschließende Eröffnung der begleitenden Ausstellung im Neuen Kunstverein Gießen e.V. [Licherstr., Nahrungsberg Ecke, 35394 Gießen]

 


EN GARDE

09.07. – 06.08.2022  

 

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Ausschreibung des Neuen Kunstverein Gießen 2022

EN GARDE Vol.3

Nach den erfolgreichen ersten beiden Ausgabe in den letzten zwei Jahren geht die Ausstellung für Absolvent*innen des Instituts für Kunstpädagogik der Justus-Liebig-Universität Gießen in die dritte Runde. Die Räumlichkeiten des Kunstvereins werden dabei zu einer Plattform für junge Künstler*innen, welche sich im Rahmen der Ausschreibung für die Reihe EN GARDE bewerben. 

Einzureichen ist ein Portfolio (max. 5 MB, inkl. CV), das einen Projektvorschlag für die Ausstellung beinhaltet. Die Bewerbung kann als Einzelperson oder als Gruppe erfolgen, dabei sollte das Studium am IFK abgeschlossen sein und der Abschluss nicht länger als fünf Jahre zurück liegen. Der Vorstand des Kunstvereins entscheidet in einem Juryverfahren über die Vergabe der Ausstellungsmöglichkeit. 

Zu Planungszwecken kann der Raumplan des Kunstvereins unter 

www.kunstverein-giessen.de/cms/der-ort.html eingesehen werden.

Einsendeschluss ist der 15.05.2022.

Bewerbungen bitte an info@kunstverein-giessen.de

Marcel Walldorf

Eröffnung: 12. März 2022, 19 Uhr

Einführung: Prof. Dr. Christian Janecke

Künstlergespräch: 8. April 2022, 19 Uhr

Ausstellungsdauer: 12.03. – 23.04.2022

 

 

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Der Frankfurter Künstler Marcel Walldorf wird eine raumgreifende Arbeit zeigen, die er eigens für für die Räumlichkeiten des Neuen Kunstverein Gießen anfertigt. Walldorf (* 1983 in Friedberg) ist Absolvent der HfG Offenbach und der HfBK Dresden und war Meisterschüler bei Eberhard Bosslet. In seiner bisherigen Laufbahn kann er auf namhafte Stipendien und Ausstellungen zurückblicken, die auch international Beachtung fanden. In seiner künstlerischen Arbeit widmet er sich sozial- und gesellschaftlich relevanten Themen. Humor und Ironie sind ihm dabei sehr wichtig. Detailverliebtheit und handwerkliche Wertigkeit zeichnen Walldorfs Werke aus. Er überzeugt mit gewieften Überraschungsmomenten und schafft es immer wieder, das Publikum mit der eigenen Doppelmoral zu konfrontieren.

Die Ausstellung mit Marcel Walldorf wird gefördert von

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Meike Redeker

Sorry, we‘re closed


Eröffnung am 05.02.2022, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 05.02. – 05.03.2022

Künstlergespräch: 05. März 2022, 16 Uhr am Kiosk

 

 

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Meike Redeker (*1983 in Wolfenbüttel, lebt in Berlin) schafft Performances und Interventionen im öffentlichen Raum, Interaktionen mit den Menschen die sich dort aufhalten sowie Medieninstallationen und Videoarbeiten, die gesellschaftliche Fragen verhandeln. 

Für den Neuen Kunstverein Gießen entsteht eine ortsspezifische Intervention, die sich auf die Räumlichkeiten als ehemaligen Kiosk bezieht.
Die Ausstellungsräume werden durch drei Monitore und eine Projektion erweitert und bieten durch die Verkaufsfenster Einblicke in verschiedene Szenen eines möglichen Kiosks, in dem pausenlos Waren und Pakete im Loop bewegt werden.

Das Auftauchen gleich aussehender Waren in den Videoarbeiten erzeugt die Vorstellung von Interaktionen zwischen den einzelnen Videos. Dieser Effekt wird durch die Vervielfältigung bzw. Kopie des Videomaterials verstärkt - und lässt zusätzlich eine Illusion von Massenware entstehen.

Massenartikel und filmische Wiederholungen bilden den Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit, ebenso wie der Kiosk als sozialer Ort und in seinem Hinterzimmer, im Lagerraum, das Onlineshopping als konkurrierendes Kaufmodell. 


Dominique Hurth

Normengenau, Feingegliedert, Wohlproportioniert

Eröffnung am 27.11.2021, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 27.11.2021 – 15.01.2022

 

 

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In Form von Ausstellungen, Installationen, Publikationen und Lesungen setzt sich Dominique Hurth (* 1985 in Colmar, lebt in Berlin) mit dem Einrahmen und dem Lesen von Objekten und Ereignissen auseinander. 

Der Ausgangspunkt neuer Arbeiten ist oft die Geschichte eines bestimmten Ortes oder eines bestimmten Bildes. Der Konzentration auf die finale Form ihrer Installationen geht oft eine lange und detaillierte Forschung voraus und die Arbeit wird durch ausführliche Aufenthalte in Archiven, journalistische Untersuchungen, materielle Forschung im Atelier und das eigene Schreiben entwickelt.

In ihrer ortsspezifischen Installation beschäftigt sich Dominique Hurth mit der Architektur des Kunstvereins. Ausgangspunkt sind die Naturstein-Fassade des Kiosks und das Entstehungsdatum des Gebäudes: 1937 erbaut, ein Jahr nach der Veröffentlichung von Ernst Neuferts Bauentwurfslehre (ein Handbuch für Architektur, das bis heute international als Standardwerk gilt). In einer 22 Meter langen Architekturzeichnung auf Stoff, einer Lichtinstallation und einer Publikation hinterfragt die Künstlerin die problematische Geschichte der Standardisierung und Rationalisierung von architektonischen Bauten, und schärft den Blick auf Details, die bei der Architektur nicht ganz passen. Damit ermöglicht sie es, neue Perspektiven auf das zu werfen, was von der erwarteten Norm abweicht.

 


Hannah Schneider

transform

09.10. – 20.11.2021

 

Ausstellungseröffnung: 09.10.2021, 18.00 Uhr

Künstlergespräch am 20.11.2021, 14 Uhr, im Kunstverein

 

 

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Mit hoher Aufmerksamkeit für die physischen Eigenschaften des Raumes sowie für ephemere Vorgänge in der Natur entwickelt Hannah Schneider (* 1984 in Filderstadt, lebt und arbeitet in Köln) Arbeiten, die kontextgebunden, orts- und zeitspezifisch sind. Unter Verwendung vielfältiger Medien entstehen so meist temporäre Setzungen oder performative Interventionen im Innen- und Außenraum. 

Hannah Schneider, deren Arbeiten neben Ausstellungen in Deutschland auch in anderen europäischen Ländern zu sehen sind, wird in Gießen eine temporäre Intervention verwirklichen, die den Ausstellungsraum des Kunstvereins wie auch den benachbarten Alten Friedhof miteinbeziehen wird.

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.

www.hannahschneider.com

 

Die Künstlerin bedankt sich für die Unterstützung durch:

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Tracing the Intangible

21.08. – 02.10.2021

 

Eröffnung: 21.08., 18 Uhr

Einführung: Caroline Streck

Digitales Künstler*innengespräch: 04.09., 16 Uhr

 

 

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Gruppenausstellung mit Miriam Hamann (* 1986 in Wels, lebt in Wien), Susanne Kocks (* 1983 in Malsch, lebt in Karlsruhe), Peter Strickmann (* 1983 in Würselen, lebt in Berlin), Evgenija Wassilew (* 1978 in Hamburg, lebt in Berlin)

Tracing the Intangible versammelt Arbeiten, in denen Zeichnung, Notation, Klang und Bewegung in Wechselwirkung zueinander treten. Ausgehend von der Auseinandersetzung mit dem Unmittelbaren, der Messbarkeit des Ungreifbaren, den Routinen des Hörens sowie der Eigenart von Empfindungen legen die vier künstlerischen Positionen den Fokus auf das Prozesshafte. Die gezeigten Arbeiten nehmen dabei sensibel Bezug auf die räumlichen Besonderheiten des Kunstvereins und seiner urbanen, lebendigen Umgebung.

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Mit freundlicher Unterstützung der Gießener Kulturstiftung


Der Neue Kunstverein Gießen bei den "Gießener Auftritten"

18.09.2021, 21–22 Uhr

Videowall am Berliner Platz

 

Am Samstag, den 18.09.2021, 21–22 Uhr, präsentiert der Neue Kunstverein auf einer großen Videowall am Berliner Platz ein ausgewählte Videoarbeiten im Rahmen der „Gießener Auftritte“.

 

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Ben Goossens
Lucid Liquid, 25:00 Min
Video und Konzept: Ben Goossens
Sounddesign: Rupert Jaud

Industrielle, funktionale Gebäude werden sich selbst überlassen. Unkontrolliert entwickeln sie ihr Eigenleben.
Einst effiziente Produktionsabläufe fangen an sich zu verselbständigen, sie werden ziellos, zweckfrei, chaotisch und unvorhersehbar.
Die menschengemachte Ordnung, Struktur und Taktung weicht auf, zerfließt.
Rauch, Dunst, Nebel, Wasser und andere Substanzen wabern und rinnen durch unterschiedliche Räume. Durch die Ausdehnung dieser Flüssigkeits- und Dampfzustände sind einige Räume nicht einsehbar, oft nur ahnbar.
Diese Räume sind Simulacren psychischer Wirklichkeiten. Sie umkreisen Beklommenheiten verdrängten Ursprungs und unausgesprochene Ängste unserer Zeit.

http://www.ben-goossens.de

 

 

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Yalda Afsah
Tourneur (2018), 14:00 Min

Der Kurzfilm Tourneur dokumentiert einen Stierkampf in Südfrankreich und kommentiert subtil die Diskrepanz zwischen den jungen, adrenalingeladenen Teilnehmern und dem körperlich überlegenen Tier, das von den heranwachsenden Männern in die Enge getrieben wird. Die Unvorhersehbarkeit der Situation wird durch die Schaumflutung in die provisorische Arena erhöht, was die Sicht der Teilnehmer und des Publikums gleichermaßen beeinflusst. In der undurchsichtigen Schaummasse wird die Begegnung zwischen Mensch und Tier zu einem surrealen und archaischen performativen Akt – als wäre sie der Realität entglitten, wird sie zu einer eigenen Abstraktion.

https://yaldaafsah.com

 

 

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Tim Wolff
Hier! (2005), 13:06 Min
LoFi-Videocollage

Das dreizehnminütige Video mit dem Titel "HIER!" ist Tim Wolffs erste, schon 2005 entstandene Videocollage. Er schneidet selbstgefilmte, rohe Videosequenzen von rechten Aufmärschen und von Gegendemonstrationen in München, zu einer intensiven, albtraumhaften Dokumentation, die jedoch nicht den klassischen dokumentarischen Prinzipien folgt. 

Es ist ein Zeitdokument, das durch ständige Wiederholungen, Überblendungen, und extrem schnelle Schnitte des Videomaterials, den Zuschauer mitten in die bedrohliche Atmosphäre jener Zeit versetzt, die an Aktualität leider nie verloren hat. Kurze Videofragmente, – immer mit hörbarem Originalton – bilden durch rhythmische Setzung die Basis dieser dokumentarischen Arbeit, die durch ihre dröhnende und aggressive Ton- und Bilderflut von gefühlten Situationen erzählt.

http://www.timwolff.com

 

 

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Meike Redeker
Ophelia (2020) 8:00 Minuten

Ein Monolog in rückwärts gesprochenen Worten verhandelt diskriminierende Darstellungen von Frauen in Geschichte und Gegenwart. 

Die Videokünstlerin betritt selbst die Szenerie eines Flussufers. Zielstrebig und in voller Kleidung begibt sie sich ins strömende Wasser. Die Einstellung ähnelt John Everett Millais' bekanntem Gemälde „Ophelia" (1851-52), das den ästhetisierten Tod von Shakespeare's weiblicher Figur Ophelia darstellt. Jedoch spricht die Künstlerin die Kamera ununterbrochen an. 

Erst das Rückwärtsspulen des Videos dechiffriert ihre abstrakten Laute und macht Worte und deren Inhalt erkennbar. Auf mehreren Ebenen bewegt sich das Video in der Zeit vor und zurück und enthüllt dabei auch die komplexen Verstrickungen von Bild und Sprache mit der Konstruktion von Rollenbildern.

https://www.meikeredeker.info


EN GARDE mit Caro Rauscher

Landscape

 

17.07.–14.08.2021 

 

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En Garde Vol. 2

Nach einer erfolgreichen ersten Ausgabe im letzten Jahr geht die Ausstellung für Absolvent*innen des Instituts für Kunstpädagogik der Justus-Liebig-Universität Gießen in die zweite Runde. Die Räumlichkeiten des Kunstvereins werden dabei zu einer Plattform für junge Künstler*innen, welche sich im Rahmen der Ausschreibung für die Reihe EN GARDE bewerben konnten.

Caro Rauscher – Landscape

Man atmet ein und es wird still und weit. Und man hält den Atem an und verbleibt in diesem Gefühl, in dieser Spannung. Wie die Topographie einer trockenen, heißen, staubigen Gebirgs- oder Geröllgegend könnten die rautenförmigen Kartonelemente gelesen werden, die dicht nebeneinander und übereinander gesetzt sind. Oder wie der nahe Blick auf ein Gestein, wo Adern, Sprünge und leichte Farbverläufe erkennbar werden. Im Spannungsverhältnis zwischen Ausweitung und Verdichtung bewegt sich die Arbeit landscape, die sich netzartig und ähnlich einer Webstruktur durch den Ausstellungsraum des Neuen Kunstvereins spannt.

Caro Rauscher (* 1993 Alfter, lebt und arbeitet in Wien) entwickelt raumgreifende Arbeiten, in denen die Materialität des Werkstoffs im Zentrum steht. Von 2013-2019 studierte sie Kunst und Philosophie an der JLU Gießen

 

 

 

Jakob Francisco

"Separate my feet from the ground"

07.07. – 11.07.2021, 17–20 Uhr

 

 

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Jakob Francisco, Student der Hfg Offenbach, setzt sich in der einwöchigen Ausstellung spielerisch mit alltäglichen Banalitäten auseinander. 
Ein sozialer Kippmoment entsteht, indem Distinktionsmerkmale kollidieren und ihre Verdichtung als Persiflage auf seine eigene Omnivorizität (Allesfresserei) gelesen werden können. 
Der Kunstverein verwandelt sich in eine Asservatenkammer gesellschaftlicher Delinquenzen.


Nina Röder

Mutters Schuhe
15.05. – 26.06.2021

Eröffnung: 15.05., 18.15 Uhr bei Instagram

 

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In der Arbeit Mutters Schuhe aus dem Jahr 2008 portraitiert Nina Röder (* 1983 in Neuendettelsau, lebt in Hamburg und Berlin) Erinnerungen ihrer Mutter an ihre Jugendzeit — nachinszeniert aus den Perspektiven ihrer Mutter, ihrer Großmutter und ihrer eigenen. In triptychalen Anordnungen werden Fragen nach zeitlich und emotional bedingten Metamorphosen persönlicher und familiärer Erinnerungen gestellt: Wie sah sich Röders Mutter zum Zeitpunkt des fotografischen Geschehens in diesen Erinnerungen? Wie nahm ihre Großmutter diese Erinnerungen wahr? Wie wurden diese – oft veränderten – Narrationen an die Künstlerin selbst weitergegeben? Diesen Fragen wurde mit einer performativen Versuchsanordnung begegnet: Alle drei Frauen tragen dieselben, originalen Kleider von Röders Mutter und stellen jeweils im selben Bildausschnitt Szenen aus der Jugendzeit nach. Aufgenommen wurden die Fotografien im Haus von Röders Großeltern.


Virtuelle Eröffnung zur Ausstellung „Eckkonfekt“ von Ben Goossens

Zum Eintreten klicken Sie bitte hier:

Eingang zum virtuellen Raum des Kunstvereins

Ben Goossens

Eckkonfekt

18.03. – 01.05.2021
Ausstellungseröffnung (online): 10.04.2021, 18.00 Uhr 

 

 

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„Über Eck, hinter Glas: Die Oberfläche verwehrt konsequent den Blick in den Raum. Ihre Tiefe ist nicht genau fassbar, verliert sich zunehmend in der hybriden Qualität aus Schattierung, Linie und Textur. Vermeintlich drücken bauliche Elemente durch, zeichnen Spurvorgänge eines großen Unterdrucks. Implosion auf HOLD: Die buchstäbliche Ungreifbarkeit des Materials und des Bildraums machen unruhig. Subtil-dynamische Hinterleuchtung verstärkt Assoziationen eines abstrakt-organischen, sich fortlaufend ins filmisch-atmosphärische entziehenden Raumgefüges hinter den Fenstern. Im Spiel mit der in der Pandemie verschärften Wahrnehmung von Raumschwellen und Körperlichkeit und dem wiederkehrenden Motiv unmöglicher Maßstäblichkeit in der Arbeit Ben Goossens, wird hier ein Fetisch des voyeuristischen Einblicks provoziert. Es entsteht eine aktive räumliche Fehlstelle im Stadtraum: Im Fehlen optischer Bemessbarkeit des Bildraums muss der Abgleich des eigenen räumlichen Standpunkts und Gehalts als proportionsgebender Vorgang zum vermeintlich sichtbaren zwangsläufig scheitern. Die resultierende Feedback-Schleife aus Entzug, Verunsicherung und (Schein-)Rekonsilidierung bildet ein zentrales, iterativ-sinnliches Moment der Arbeit.“  
– Max Weisthoff

Ben Goossens (* 1982 in München, lebt und arbeitet ebd.). Nach einer Schreinerausbildung begann er das Studium der Bildhauerei bei Professor Stefan Huber an der Akademie der Bildenden Künste München. Dieses schloss er 2014 mit dem Diplom ab. In seinen fotografischen, filmischen und installativen Arbeiten überlässt Ben Goossens industrielle, funktionale Anlagen und Räume sich selbst. Die menschengemachte Ordnung, Struktur und Taktung weicht auf, zerfließt. Die perfekten Oberflächen und Fassaden bekommen Risse und werden überwuchert.


Virtueller Kunstverein Gießen

Willkommen zum virtuellen Kunstverein Gießen

 

Der Neue Kunstverein Gießen bietet zwei digitale Formate an: den virtuellen Raum des Kunstvereins für Veranstaltungen (Vernissagen etc.) und zum digitalen Vorbeischauen.

Zum Eintreten klicken Sie bitte hier:

Eingang zum virtuellen Raum des Kunstvereins

und:

den Artist Talk (Künstlergespräch) online.

Zum Teilnehmen klicken Sie bitte hier:

Zugang zum Artist Talk

 

Die Termine für Veranstaltungen im virtuellen Raum und den Künstlergesprächen entnehmen Sie bitte dem Programm auf dieser Webseite.

Hinweise zur Orientierung im virtuellen Raum des Kunstvereins finden Sie hier.

Unser virtueller Ausstellungsraum ist bisher vorwiegend für einzelne Veranstaltungen geöffnet, doch wir arbeiten daran, seine Nutzung kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Jahresprogramm 2021

Das Programm für 2021 hier als Download (PDF | 829 KB)

EN GARDE

17.07.–14.08.2021 

 

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Ausschreibung des Neuen Kunstverein Gießen 2021

EN GARDE Vol.2

Nach einer erfolgreichen ersten Ausgabe im letzten Jahr geht die Ausstellung für Absolvent*innen des Instituts für Kunstpädagogik der Justus-Liebig-Universität Gießen in die zweite Runde. Die Räumlichkeiten des Kunstvereins werden dabei zu einer Plattform für junge Künstler*innen, welche sich im Rahmen der Ausschreibung für die Reihe EN GARDE bewerben. 

Einzureichen ist ein Portfolio (max. 5 MB, inkl. CV), das einen Projektvorschlag für die Ausstellung beinhaltet. Die Bewerbung kann als Einzelperson oder als Gruppe erfolgen, dabei sollte das Studium am IFK abgeschlossen sein und der Abschluss nicht länger als fünf Jahre zurück liegen. Der Vorstand des Kunstvereins entscheidet in einem Juryverfahren über die Vergabe der Ausstellungsmöglichkeit. 

Zu Planungszwecken kann der Raumplan des Kunstvereins unter 

www.kunstverein-giessen.de/cms/der-ort.html eingesehen werden.

Einsendeschluss ist der 30.04.2021.

Bewerbungen bitte an info@kunstverein-giessen.de

Tim Wolff

Level of Impact

23.01. – 06.03.2021


Vernissage mit Vorstellung der Edition: 06.02.2021,
18.00 Uhr (online)


Artist Talk: 20.02.2021, 18.00 Uhr (online)

 

 

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Vom 23.01. bis zum 06.03.2021 ist Tim Wolff mit seiner Einzelausstellung »Level of Impact« zu Gast im Kunstverein. Am 6. Februar 2021 wird es online eine Vernissage mit der Vorstellung der Edition geben sowie ein Künstlergespräch am 20. Februar, jeweils um 18 Uhr.

Tim Wolff befasst sich in seinen Arbeiten mit der Dynamik sozialer und politischer Strukturen in Großstädten. In seinen Zeichnungen, Installationen und Videos erforscht der Künstler die Beziehungen zwischen dem Individuum und der Gruppe im ständig wechselnden urbanen Umfeld, gekennzeichnet durch Lärm, Unordnung und Verwirrung.

In seinen Videoarbeiten nutzt er den Rhythmus des Moments und des Ortes als strukturierendes und organisierendes Mittel und erleichtert so ein Verstehen der Realität. Durch die Verwendung des Originaltons wird das Lebensgefühl direkt erlebbar. Die im Kunstverein gezeigten Arbeiten entstanden bei Studienaufenthalten 2015 und kurz vor der Wahl von Trump zum Präsidenten 2016 in den USA. In der Konfrontation der Arbeiten mit der heutigen Situation dort wird deutlich, wie, was damals schon befürchtet oder erhofft wurde, sich in dramatischer Weise entfaltet hat.

In seinen Zeichnungen wird der Rhythmus im kreativen Prozesses sichtbar. Der Künstler begegnet der Oberfläche fast choreographisch, indem er seine XL-Marker in prägnanten und bestimmten Bewegungen über das Blatt gleiten lässt, ohne Unterbrechung, ohne zu zögern. Die im Kunstverein gezeigten Blätter nehmen zum einen die Allgegenwärtigkeit der Linie als Kristallisationspunkt in unserer exponentiellen Zeit auf, wie auch die Dynamik, die uns sowohl in der Regierungszeit von Trump als auch in der Coronapandemie begegnen. Auf eine lange Phase der scheinbaren Ruhe, oft von Verdrängung oder Verleugnung geprägt, bricht es scheinbar plötzlich heraus und wird in dramatischer Form sichtbar. Die Zeichnung erstreckt sich über mehrere Blätter. Diese Teilung verschiebt unseren Fokus auf die graphische Qualität der Linie, die erst im Zusammenfügen der Teile eine Interpretation erlaubt.

Tim Wolff (*1972 Rumänien) lebt und arbeitet in Wien und München.


Jan Schmidt

GRANDE SAN PAOLO

28.11.2020–16.01.2021

Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Edition.

 

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In den Arbeiten von Jan Schmidt (* 1973 in Wiesbaden, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main) zeigt sich eine leidenschaftliche Beziehung zum Material. Immer ist es das Material selbst und das in ihm enthaltene Potential zur Veränderung, das den Künstler fasziniert. Schmidts Arbeiten, die u. a. als Zeichnungen, Objekte und Installationen vorliegen, sind Ergebnisse von Untersuchungen zu Funktion, Form und Zeitverlauf. Sie erscheinen als werkhafte Dokumentationen dynamischer Vorgänge in Begegnung mit einem spielerisch-formalisierenden Blick und bilden im Ergebnis immer einen inspirierenden Zusammengang stofflicher und reflektierter Wirklichkeiten.

GRANDE SAN PAOLO

Zu Anfang dieses Jahres war Jan Schmidt mit einem Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung per Schiff unterwegs gen Südamerika. Ganz bewusst hatte er sich dabei auf die ganz karge Umgebung eines Frachtschiffes eingelassen, um ohne jede Ablenkung mit seiner Aufmerksamkeit ganz beim künstlerischen Arbeiten auf hoher See bleiben zu können. 

Als Jan Schmidt nach Rückkehr nach Deutschland erstmals zur Ortsbegehung im ehemaligen Kiosk war, identifizierte er den Blick aus dem Kunstverein auf die belebte Kreuzung der Licher, der Grünberger und der Moltkestraße unmittelbar mit dem Blick von der Schiffsbrücke aus auf die offene, wogende See ...

Grimaldi Lines, 2020 (Bleistift auf Papier)

Der Seegang und die Vibrationen des Schiffdiesels aber auch der weite Blick auf die offene See waren bestimmende Größen dieser Reise. Für die Linienarbeit stand der Künstler zweimal täglich, morgens und abends, an der Reling und setzte einen Graphitstift auf ein vorbereitetes Blatt Papier, während er für die kommenden geschätzt 45 Minuten auf die hohe See schaute. Deren Anmutung zusammen mit dem Dröhnen der Schiffsmotoren führten den Künstler in eine Selbstvergessenheit, die bewirkte, dass nicht mehr er es war, der die Linie zeichnete, sondern das jene aus der Resonanz der einzelnen, bestimmenden Eindrücke hervorging. Die vom Künstler mit dem offiziellen Stempel der Reederei beglaubigten Zeichnungen sind auf der Hauptwand des Kunstvereins zu sehen.  

Biscaya, 2020 (Ein-Kanal-Video)

Die Videoarbeit im Seitenfenster zeigt eine Aufsicht auf zwei ineinander gestellte, geöffnete Weißblechdosen, auf deren oberen Rand jeweils eine Murmel wie auf Schienen läuft. Der Antrieb der Murmeln ist nichts anderes als der Seegang, der das Schiff hebt und senkt, zur Seite neigt und wieder aufrichtet. 

Für weitere Einblicke in das Oeuvre des Künstlers besuchen Sie bitte auch www.schmidt01.de sowie www.galerie-beckers.com.

 

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GRANDE SAN PAOLO, 2020 – Edition für den Neuen Kunstverein 

Eine kuriose Begleiterscheinung der kargen Umgebung des Containerschiffes waren die Geräusche, welche die Vibrationen des Schiffsantriebes dem Interieur entlockte. Das rhythmische Knarzen eines Deckenpaneels oder auch das Klappern der Unterkonstruktion einer Tischtennisplatte ergaben quasi klingende Ready-Mades (und mussten abseits der ästhetischen Wahrnehmung in jedem anderen Moment der Reise schlichtweg ausgehalten werden). Rasch war bei der Ortsbegehung auch die Idee einer Edition in Single-Form geboren, in marineblauem Vinyl, mit jeweils einer Aufnahme dieser Geräuschmuster auf der Vorder- und der Rückseite. Der QR-Code rechts unten bzw. die daneben stehende URL bringen Sie an die Stelle auf der Website des Kunstvereins, wo sie die Vorder- und Rückseite der Single-Edition vorab anhören können. 

Die Vorzugsausgabe für den Neuen Kunstverein Gießen beinhaltet außer der 7“ Single aus blau transparentem Vinyl beidseitige Tuschezeichnungen auf dem runden Etikett der Scheibe. Ebenso Bestandteil ist ein hochwertiger Druck eines Fotos, dass Schmidt an Deck des Frachters aufnahm. 

Die Edition erscheint als Multiple in 30er Auflage zum Preis von 90€ incl. USt. Jedes Label jeder Single ist vorder- und rückseitig auf einem sich drehenden Plattenteller aufliegend händisch mit einem Pinselstrich mit verschiedenfarbigem Schellack versehen worden. Der Edition liegt eine Karte bei, die Auskunft über die Editionsnummer gibt.

Artist Talk mit Erik Sturm am 13.11.2020

Aufgrund der aktuellen Beschlüsse kann der Artist Talk am 13. November 2020 leider nicht persönlich vor Ort stattfinden. Anstatt das Gespräch online zu führen, haben wir uns dieses Mal ein besonderes Format überlegt, damit Interessent*innen trotzdem die Möglichkeit bekommen, ihre Fragen und Anmerkungen an Erik Sturm zu richten!
 
Das Künstlergespräch zwischen Erik Sturm und Valentine Goldmann wird in Form eines Online-Briefwechsels geführt werden. Dieser wird anschließend als kleine Druckschrift herausgebracht werden und kann bei Interesse an Sie zugesandt werden. 
 
Bis Mittwoch, den 4. November 2020, können Sie uns Ihre Fragen und Gedanken zur aktuellen Ausstellung schicken – per Mail an info@kunstverein-giessen.de, per Post an Neuer Kunstverein Gießen e.V., Postfach 110845, 35353 Gießen oder über unsere Social-Media-Kanäle. Alle gesammelten Fragen werden in den digitalen Briefwechsel mit einfließen. 
 
Lassen Sie sich gerne vor Ort inspirieren: Am Samstag, den 31. Oktober 2020, ist der Kunstverein noch einmal von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Anschließend ist die Ausstellung weiterhin – wie es die meisten von Ihnen kennen – durch die großzügige Fensterfront bei einem Spaziergang zu besichtigen!
 
 
Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund, 
der Vorstand des Kunstvereins

Erik Sturm

Urmaterie
10.10.–21.11.2020
Eröffnung: 10. Oktober 2020, 18 Uhr
Artist Talk: Freitag, 13.11.2020, 18 Uhr

 

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„Arbeiten in der Stadt, arbeiten an der Stadt und arbeiten mit der Stadt“ – Für Erik Sturm (* 1982 in Rudolstadt) sind die Realitäten im städtischen Raum der Ausgangspunkt für seine künstlerische Auseinandersetzung. Die Energie, Zeit und Spuren unserer – sich im Umbruch befindenden – Gesellschaft stehen dabei im Fokus seiner neuzeitarchäologischen Arbeitsweise. 

In seiner Einzelausstellung im Neuen Kunstverein Gießen widmet sich der Künstler dem Thema Staub. Dabei ist die Auseinandersetzung mindestens so vielfältig wie das Material selbst. Staub ist für Erik Sturm ein konstanter Fundus von Ideen. Staub ist alltägliches Material, unbrauchbarer Rückstand, alles, was irgendwann einmal klein gerieben wurde, Sammelbegriff für die feinsten Partikel unserer Umwelt, ein Index von Zeit, urbaner Umweltmüll, so klein, dass er fast unsichtbar ist und doch allgegenwärtig. 

Aus verschiedenen Perspektiven nähert sich Erik Sturm der vielseitigen Materie Staub und greift damit ein Phänomen heraus, das viel über unsere Jetzt-Zeit zu erzählen vermag. Im Neuen Kunstverein Gießen ist eine konzentrierte Zusammenschau der seit 2012 entstandenen Arbeiten zum Thema Staub zu sehen.

Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Edition.


Aliénor Dauchez

La Mer

12.09.–03.10.2020

Eröffnung: 12.09.2020, 18 Uhr

Grußwort: Melchior B. Tacet

 

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La Mer, est une chanson de mon enfance
La Mer, son mouvement incessant, ses vagues
La Mère, la nôtre, qui nous hante, nous envahit et disparaîtra
La Mère, vraiment?
La Mer questionne la matière du corps, son volume, son origine et ses orifices.

La Mer, ist ein Lied aus meiner Kindheit
La Mer, unaufhörliche Bewegungen, Wellen
La Mère, unsere, die uns heimsucht, uns plagt, und verschwindet
La Mère, wirklich?
La Mer befragt den Körper als Materie: sein Volumen, seine Herkunft und seine Öffnungen.

In ihrer Soloausstellung im Neuen Kunstverein Gießen verhandelt Aliénor Dauchez verschiedene Aspekte von Körperlichkeit. Sichtweisen auf den Körper, die oft in der Vertraulichkeit und abgetrennt von dem bleiben, was er nach außen repräsentiert. Die hier gezeigten Arbeiten stellen das Private aus und lassen es somit politisch werden.

Während der Eröffnung am 12.09.2020 zeigt Aliénor Dauchez die Performance 72x41x35

Aliénor Dauchez ist eine international tätige Bildende Künstlerin und Regisseurin. Erst als Ingenieurin der UTC in Compiègne ausgebildet, studierte sie anschließend Bildende Kunst an der UDK in Berlin und an der Beaux-Arts in Paris bei Gregor Schneider und Giuseppe Penone. 

Sowohl bildnerische als auch theatrale und performative Mittel sind gleichwertige Bestandteile ihrer künstlerischen Arbeit. Als Performerin ist sie selbst oft Bestandteil ihrer Werke oder die Arbeiten sind so konstruiert, dass sie an sich performative Elemente enthalten, indem sie die räumliche Situation und die Situation des Betrachters in stetem Wandel halten oder zumindest das Potential bergen, diese jeden Moment verändern zu können.


EN GARDE mit Studio Sörvis

11.07.–15.08.2020 

 

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Die beiden Künstlerinnen Sandrine Jalquin und Lina Marie Katz arbeiten seit dem Sommer 2018 unter dem Namen studio sörvis an verschiedenen künstlerischen Projekten in Gießen und Frankfurt. Ihre Werke zeichnen sich vor allem durch die Arbeit mit vorgefundenen Materialen aus. Analoge wie auch digitale Verfahren werden in ihren zumeist Siebdrucken und Fotografien gleichermaßen eingesetzt und miteinander ergänzt, so dass oftmals Collagearbeiten mit grafischem und illustrativem Charakter entstehen. 

Die im Neuen Kunstverein ausgestellten Arbeiten setzen sich mit den Begriffen: Eigentum, Grenze und Angst auseinander.

„You´ll do it gently, won´t you“ beschäftigt sich mit einer persönlichen, subtilen Angst, die durch eine Verletzung des körperlichen und geistigen Eigentums entstanden ist und die es zu überwinden gilt. Der Versuch, das reale Leben lückenlos aus der Retrospektive wiederzugeben, ist illusorisch, denn zwischen der Person der Vergangenheit und der der Gegenwart herrscht ein Zwiespalt. Die Frage der Authentizität von Autobiografien darf demnach nicht außer Acht gelassen werden. Neben autobiografischen Einflüssen setzt sich die Arbeit auch mit kollektiven Erlebnissen aus dem Bereich sexueller Übergriffe künstlerisch auseinander.

„German Angst“ hingegen fokussiert eine Angst, deren Ursprung nicht nachvollzogen werden kann, die das Bauen von Grenzen bewirkt und damit ein physisches Eigentum manifestiert. Stacheldrähte, meterhohe Hecken, Zäune, Fenstergitter, verschlossene Gartentüren oder Überwachungskameras. All dies sind symbolische Versuche sich selbst und den eigenen Besitz in Sicherheit zu wiegen. Jene Gestaltungsentscheidungen der eigenen, äußeren vier Wände geben Aufschluss auf die dort lebenden Menschen. Sie scheinen sich vor Etwas oder Jemandem zu fürchten. Ist diese Art von Streben nach einem Sicherheitsgefühl in einem privilegierten Land wie Deutschland nötig? Oder handelt es sich lediglich um eine Manifestierung des eigenen Besitzes?
Wo Abgrenzung geschieht, entsteht in gleichem Maße Ausgrenzung. Nicht zuletzt sollen Parallelen zwischen weltpolitischen Geschehnissen und Aktivitäten der eigenen Heimgestaltung gezogen werden.

Beide Arbeiten enthalten das Ziehen, Aufrechterhalten und Überwinden von Grenzen in jeglicher Weise. Missstände, wie die Nachbeteiligung von Frauen und Minderheiten, sowie fragwürdige, normative Verhaltensweisen sollen aufgezeigt und hinterfragt werden. 

 

Die Ausstellung erfolgt im Rahmen einer neuen Ausstellungsreihe für Absolvent*innen des Instituts für Kunstpädagogik der JLU. Die Räumlichkeiten des Kunstvereins werden zu einer Plattform für junge Künstler*innen, welche sich auf eine Ausschreibung für die Reihe EN GARDE beworben haben.


Nezaket Ekici – Papa’s Poem

Videoperformance/ 3 Kanal Video Installation 2016

 

Die Künstlerin Nezaket Ekici bezieht sich auf die Gedichte Ihres Vater Ziya Ekici (geb. 1937 Türkei, gestorben 1995 in Duisburg) aus seinem Gedichtband "Balik Bastan Kokar/Der Fisch stinkt vom Kopf her". Sie liest ein original-Gedicht von ihrem Vater in drei Sprachen: türkisch, deutsch und englisch. Die Gedichte hat sie selbst ins Deutsche und Englische übersetzt. Die Gedichte hat ihr Vater 1983 in Duisburg verfasst. Er kam 1970 als „Gastarbeiter“ nach Duisburg und holte die Familie 1973 nach. Der Vater hatte zuerst in einer Fabrik gearbeitet und nahm später seinen ursprünglichen Lehrerberuf wieder auf, in dem er dann türkische Klassen in der Grundschule in Duisburg unterrichtete. Es geht um die erste Generation der Gastarbeiter, die ihr Vater in seinen Gedichten bearbeitet hat: Migration, Sehnsucht, Heimat, Flucht, Liebe, Familie etc. Speziell das Gedicht „Eingebildeter Europäer“ (1983 Duisburg) handelt davon, als türkischer Bürger in Deutschland und Europa zu jener Zeit nicht integriert zu sein. Diese Themen aus den 1980er Jahren, die Ihr Vater in seinen Gedichten festgehalten hat‚ sind heute hochaktuell und auf die heutige Flüchtlingsproblematik anwendbar. Werden diese Menschen heute integriert oder leben sie zusammengepfercht in europäischen Ghettos? Wie weit wird Integration geleistet oder sind die Flüchtlinge nur Menschen auf Zeit, wie einst die Gastarbeiter der 60/70/Jahre... Durch den Vortrag des Gedichtes in einer Videoperformance transformiert die Künstlerin die Dichtung ihres Vaters zeitlich und inhaltlich. Mehr als das verbindet die Gedichte ihres Vaters mit ihrer eigenen Historie, die zugleich die Historie Deutschlands ist, und schafft so einen Probierstein, an dem sich ablesen läßt, wie es in der heutigen Europäischen Union um die Integrationsfähigkeit im Lichte der Rückkehr nationalistischer Strömungen bestellt ist. Erstmals live aufgeführt Performance Balik Bastan Kokar, in Fiktion Okzident, 50 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen, Tophane- I_ Amire Istanbul 2011

Credit:
Nezaket Ekici
Papa’s Poem 
Videoperformance/ 3 Kanal Video Installation 2016
Kamera, Schnitt und Videostills: Branka Pavlovic
je 1,48 min . HD, MP4 16:9, sound, colour

Nezaket Ekici

Beschriebenes Blatt

14.03. – 20.06.2020
Die Ausstellung von Nezaket Ekici wurde bis zum 20.06.2020 verlängert 


Eröffnung: 14.03.2020, 18 Uhr

Grußwort: Erhard Waschke

Im Anschlus an die Eröffnung: Artist Talk mit Nezaket Ekici

 

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Wichtige Mitteilung:

Die Vernissage der Ausstellung „Beschriebenes Blatt“ von Nezaket Ekici findet wie geplant statt. 

Aus gegebenem Anlass werden wir auf Speisen und Getränke verzichten und wir bitten alle Besucher*Innen, sich an die üblichen Sicherheits-Verhaltensweisen zu halten. Aufgrund der räumlichen Enge im Kunstverein werden die Besucher*Innen gebeten, sich während des Künstlergesprächs mit Nezaket Ekici draußen aufzuhalten, wo das Gespräch per Lautsprecher übertragen wird.


Die international bekannte türkisch-deutsche Performancekünstlerin Nezaket Ekici (* 1970 in Kirsehir, lebt und arbeitet in Berlin und Stuttgart) hat in den letzten 20 Jahren über 250 Live-Performances, Videos und Installationen in mehr als 50 Ländern realisiert.

Die Künstlerin lässt immer wieder Welten aufeinanderprallen und geht an ihre Grenzen. Sie setzt sich mit den Unterschieden von Kulturen auseinander, arbeitet mit alltäglichen Dingen und lässt sich von der Kunstgeschichte, Architektur und Orten zu ihren Arbeiten inspirieren. In unnachahmlicher Weise stellt sie in ihren Live-Performances und Videoarbeiten eine intensive Nähe zum Publikum her und nimmt die Zuschauer mit auf eine emotionale und ästhetische Reise, die sowohl Höhen als auch Tiefen kennt.


Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Alternate GmbH für ihre großzügige Unterstützung

alternate

Götz Schramm

Café Deutschland I. R. L.

25.01. – 07.03.2020

Eröffnung: 25.01.2020, 18 Uhr
Einführung: Michaela Filla-Raquin 
Finissage mit Künstlergespräch: 07.03.2020, 18 Uhr

 

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In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung präsentiert Götz Schramm seine Arbeiten sowohl in einer raumgreifenden Installation als auch online. Malerei, Siebdruck, Plastik, aber auch digitale Arbeiten wurden für die Ausstellung im Neuen Kunstverein Gießen entwickelt und werden erstmalig in dieser Konstellation zu sehen sein. Ausgehend von einer Bezugnahme auf seine eigene Biografie, schafft Götz Schramm Raum für eine weitreichende Reflexion der jüngsten Deutschen Geschichte. Café Deutschland I.R.L. erörtert gesellschaftliche und politische Themen unserer Gegenwart, wie das Aufkommen nationalistischer Gefühle in einer engen Beziehung zu Internet-Phänomenen. Götz Schramm ist 1983 in Potsdam geboren und studierte an der Weißensee Kunstschule Berlin. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. 

Die Ausstellung ist der Startpunkt der Plattform Café Deutschland I.R.L., einem langfristig angelegten Projekt von Kooperationen zum Thema Kunst und Politik, welche unter www.cafe-deutschland.online veröffentlicht werden. Für die Ausstellung im Neuen Kunstverein Gießen werden sowohl auf Instagram (@team.liebe) als auch auf Twitter (@LiebeTeam) Memes veröffentlicht. Diese Onlinearbeit ist in Kooperation mit der Künstlerin Marta Vovk entstanden. Zur Eröffnung am 25. Januar findet die Premiere von „Sirenen“ statt, einem Musikvideo von Drangsal in Kooperation mit den Kunstkollektiven Frankfurter Hauptschule und VHS Positiv. 

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.

 


Exkursion nach Wiesbaden

Samstag, 14.12.2019

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Am Samstag, den 14.12. bietet der Neue Kunstverein eine Exkursion nach Wiesbaden an. Wir wollen gemeinsam die aktuelle Ausstellung im Museum Wiesbaden JETZT! – Junge Malerei in Deutschland sowie den Nassauischen Kunstverein besuchen. Dort wird die Ausstellung O PEIXE von Jonathan de Andrade gezeigt sowie eine Ausstellung der Klasse von Tobias Rehberger der Städelschule. In beiden Institutionen wird es eine Führung geben.

Kostenpunkt für Fahrt und Museumseintritt sind maximal circa 20 €, je nachdem, wieviele Teilnehmer mitkommen. Die Führung wird vom Verein übernommen. Wer Lust hat mitzufahren, kann sich gerne bis zum 30.11. unter info@kunstverein-giessen.de anmelden.

Hier zur Information schon einmal die angedachten Fahrtzeiten: Treffen um 11:30 Uhr am Gießener Bahnhof, Abfahrt 11:53 Uhr. Über die Rückfahrt entscheiden wir spontan, je nachdem ob noch ein Weihnachtsmarktbummel eingelegt wird. 

Emma Adler

SUPERFLARE

19.10.–30.11.2019

 

Eröffnung: 19. Oktober 2019, 18 Uhr

Einführung: Caroline Streck

Künstlergespräch: 30. November 2019, 15 Uhr

 

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Emma Adler (* 1980 in Besch, lebt und arbeitet in Berlin) setzt sich in ihren raumgreifenden, multimedialen Installationen mit den Themenkomplexen Original, Kopie und Fake sowie Virtualität und Realität auseinander. Jüngst liegt ihr Fokus auf Verschwörungstheorien und der damit einhergehenden Frage nach verschiedenen Realitätsebenen. In dem vermeintlich Sicheren oder den unvermuteten Verstörungen entstehen Verwirrungen, die als Grundlagen ihrer künstlerischen Anordnungen bezeichnet werden können. Emma Adlers Arbeiten lassen sich als vielschichtige Versuchsanordnungen verstehen, die unsere Ansichten zum Verhältnis von Wirklichkeit und medialer Repräsentation hinterfragen.


Wu Chi-tsung

Verweilen in der Natur

31.08.–12.10.2019

 

Eröffnung: 31. August 2019, 18 Uhr

Einführung: Andreas Walther

Künstlergespräch: 1. September 2019, 14 Uhr

 

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Die Arbeit von Wu Chi-tsung (* 1981 in Taipei, lebt und arbeitet in Taipei und Berlin) ist von vielschichtiger Natur. Früh unterwiesen in Tuschmalerei und Kalligrafie, dann in seinen Zwanzigern in Auseinandersetzung mit Ölmalerei, Medienkunst und Architektur, arbeitet er bis heute in verschiedensten Medien. Pinsel und Farbe finden sich zwar nicht mehr in seinem Atelier, dennoch aber fühlt er sich am ehesten als Maler und behält die traditionellen Künste als starke Referenz für seine Arbeit. Von dort ausgehend und in Video, Installation, Cyanografie und anderen Medien arbeitend, schafft Wu subtile Zeichen, die die Zeiten queren und eine Brücke ins Zeitgenössische schlagen. Für seine Ausstellung in Gießen wird er eine Auswahl bestehender Arbeiten mit einer fotografischen Edition kombinieren. 

www.wuchitsung.com


Handout 'Wu Chi-tsung - Verweilen in der Natur' (PDF)


Pressebericht Gießener Allgemeine

Pressebericht Gießener Anzeiger



IN / BETWEEN

Performancefestival

 

In Kooperation mit der Kunsthalle Gießen und dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft

Eröffnung: Samstag 24.08.2019, 12 Uhr im Hermann-Levi-Saal/Kunsthalle

Öffnungszeiten Kunstverein: Sa. 13–18:30 Uhr, So. 13–18 Uhr
Performancezeiten im Kunstverein: Sa. 24.08.2019 16–17 Uhr, So. 25.08.2019 14–15 Uhr

 

>>> Einladungsfolder (PDF)
>>> Vollständiges Programm / Timetable (PDF)

 

>>> Website der Kunsthalle
>>> Website ATW 

 

Institut-Avaroid

 

Das Performancefestival fokussiert eine zentrale Facette zeitgenössischer Kunst.

Der englische Begriff Performance steht für Auftritt beziehungsweise Vorführung. Performer*innen wenden sich jedoch bewusst gegen Theatralik und Schauspiel, gegen fixierte Texte und gespielte Handlungen, gegen den festen Raum der Bühne, gegen die Möglichkeit der Wiederholung. Performancekunst setzt ephemere, vergängliche und unwiederholbare Aktionen an die Stelle von dauerhaften Werken und ist damit auch als Kritik am Kunstmarkt konzipiert, der sich an käuflichen Produkten orientiert. Sie intendiert eine unmittelbare Erfahrung von Künstler*in und Publikum gleichermaßen. Performances erzeugen künstlerisch andere Wirklichkeiten, erschaffen Situationen für neue Erfahrungen und verhandeln Gegenwart.

Um dem Performativen auf interdisziplinäre Weise auf die Spur zu kommen, präsentiert die Kunsthalle Gießen in Zusammenarbeit mit dem Neuen Kunstverein Gießen e.V. und dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität das Performancefestival IN/BETWEEN. Über zwei Tage bespielen unterschiedliche Künstler*innen mit Liveperformances die Räumlichkeiten von Kunsthalle und Kunstverein, während Studierende der Angewandten Theaterwissenschaft mit Arbeiten im Stadtraum die beiden Standorte miteinander verbinden. Der Titel IN/BETWEEN verweist auf die geografische Verortung des Festivals sowohl innerhalb der Institutionen als auch außerhalb im Stadtraum. Viele der gezeigten Künstler*innen arbeiten partizipatorisch, beziehen also das Publikum unmittelbar in die performative Handlung ein. Einige Arbeiten sind installativ und aktivieren im Rahmen ihrer Performances ein Setting, das auch unabhängig von der Anwesenheit der Künstler*innen für Besucher*innen zugänglich ist.

 

Künstler*innen

Kunsthalle: Akademie (Ben Kaufmann, René Stessl), Baby of Control, Magdalena Kita, Evamaria Schaller, Thomas Zipp

Neuer Kunstverein Gießen: Institut Avaroid

Stadtraum: Pia Bendfeld, Jonas Demuth, Paula Regine Erb, Kathrin Selina Frech, Luise Hess, Anton Humpe, Sharon Jamila Hutchinson, Nadine Jachmann, Maren Küpper, Victoria Link, Martin Müller, Katharina Olt, Kerstin Oppermann, Anna Maria Pahlke, Naomi Royer, Carla Wyrsch (Studierende der Angewandten Theaterwissenschaft)

 

Kunsthalle, Neuer Kunstverein kuratiert von Dr. Nadia Ismail

Mitarbeit: Valentine Goldmann (Beirat Neuer Kunstverein Gießen e. V.)

Volontariat / Kunstvermittlung: Marta Dannoritzer

Szenisches Projekt (ATW): Leitung: Dr. Eva Holling

Künstlerische Betreuung: Ines Wuttke

 

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.


Philipp Hennevogl

Alles Vorstellbare

18.05.–29.06.2019

Eröffnung: 18. Mai 2019, 18 Uhr

Einführung: Erhard Waschke
Künstlergespräch:  22. Juni 2019, 16 Uhr, danach DJ Set in Pit‘s Pinte

 

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Der Linolschnitt ist mit der Zeit Philipp Hennevogls (* 1968 in Würzburg, lebt in Berlin) bevorzugte Ausdrucksform geworden. Durch den weitgehenden Verzicht auf Farbe und die Reduzierung der Arbeiten auf Schwarz und Weiß oder wenige Farbtöne konzentriert er sich auf die wesentlichen Elemente des Bildes: Lichtverteilung, Schatten, Raum, Oberflächen und Thema.

Die Motive und Sujets findet er in seiner direkten Umgebung, als Ausgangspunkt für seine Kunst. Das sind selbstgesehene Alltagsmotive, Portraits von Freunden, Stillleben und Stadtlandschaften. So sucht er die Wirklichkeit, den unverstellten Blick auf die Themen unserer Zeit und ist Beobachter, der das Stimmungsbild der ihn umgebenden Welt neu formuliert.


Silke Brösskamp

Morgenröte für Einsteiger

30.03.–11.05.2019

 

Eröffnung: 30.03.2019 um 18 Uhr

Einführung: Andreas Walther

Künstlergespräch am 11.05.2019 um 15 Uhr

 

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Silke Brösskamp (* 1965 in Münster, lebt in Köln) besetzt Räume. Sie nimmt ihre atmosphärischen Eigenheiten auf, ist auf der Suche nach architektonischen Besonderheiten, erkundet den Standort und seine Geschichte oder lässt sich zu einer fiktiven Herkunft inspirieren.

Mit raumgreifenden Skulpturen modifiziert die Künstlerin ihre Eindrücke und setzt ihre Skulpturen in Szene. Der Raum mutiert zur Bühne: vorgeführtes Glücksversprechen oder beklemmende Vision, Erinnerungskultur oder urbane Utopie – der Neue Kunstverein Gießen wird temporärer Schauplatz für Brösskamps Inszenierung.


David Reiber Otálora

Tropical Frenzy

09.02.–23.03.2019


Eröffnung: 09.02.2019 um 18 Uhr

Einführung: Till Korfhage
Künstlergespräch am 23.03.2019 um 16 Uhr

 

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David Reiber Otálora
ist 1992 in Münster geboren und wuchs in Bogotá, Kolumbien, auf. Derzeitig studiert er an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Matt Mullican, Robert Bratkamp und Angela Schanelec.

In seinen Filmen und bildhauerischen Arbeiten beschäftigt sich David Reiber Otátora mit Exotismen und kolonialen Repräsentationen des Anderen und forscht nach Möglichkeiten, diese als Grundlage fantastischer und doppel-
deutiger Narrationen zu affirmieren.

Leslie Bauer

5 40 3 

15.12.2018–02.02.2019
 

Eröffnung: 15.12.2018 um 18 Uhr

Einführung: Till Korfhage
Künstlergespräch am 02.02.2018 um 16 Uhr

 

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In ihrer ersten Einzelausstellung im Neuen Kunstverein Gießen zeigt Leslie Bauer (*1988, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main) ihre Videoarbeiten „5 40 3“  (2017)  und  “Fahren 3“  (2018). 

Muster, Wiederholungen und Ansammlungen, die Organisation, Stukturierung und das Ineinandergreifen gewöhnlicher Abläufe sichtbar machen, sind Themen und Methoden in Leslie Bauers Arbeit. Einerseits die Gleichförmigkeit, andererseits die Unübersichtlichkeit alltäglichen Geschehens. Verkehr, als etwas sehr Wesentliches, Kennzeichnendes einer jeweiligen Zeit, wird als Ordnungsmuster und wahrnehmbare Form der Strukturierung von Raum und Zeit dargestellt. Der Blick aus dem Fenster eines Fahrzeugs zeigt unzählige durch die Bewegung sich anbietende, gleichzeitige Szenerien, weder geplant noch gestellt, deren Flüchtigkeit die Erfassung des Ganzen, d.h. das Gefühl einer Art Überblick ermöglichen sollen. Gleichzeitig macht die Fortbewegung eine ganzheitliche Sicht unmöglich. Im Bewegungszustand bestimmen Geschwindigkeit und Abstand die Wahrnehmung der durchquerten Landschaft. Das Straßennetz selbst ist ein Muster, ein raumrasterndes Konstrukt, das wiederum ein Reservoir an Mustern, Bildern und Erzählungen bietet. Die abstrahierende Darstellung einer universellen Bewegtheit bildet den Ausgangspunkt der beiden im Kunstverein gezeigten Videos.  
 

Intermezzo mit Kunstfilmen – 2. Teil des Programms vom 18.11. bis 8.12.

Filmprogramm:

Natalie Brück – I Hate Blue

Video, 6:16 min, 2015

Warum hasse ich blau? In I Hate Blue geht es um Fakten, Behauptungen und Ahnungen. Es geht um Zweifel an der Realität. Das Bild zeigt das Zusammenlaufen der Farben Rot und Blau. Eine Stimme zeigt Polaritäten auf. Sie verknüpft die Farben mit Eigenschaften, wie gemein oder aufregend und zieht gedanklich Verbindungen zu einem System, in dem wir uns befinden. Diese Zuordnungen und Eigenschaften verkehren sich im Laufe des Films in ihr Gegenteil oder verschwimmen gar miteinander. Beeinflussung. Ein- und Ausgrenzung. Vermischung. Wann, wie und wo muss, kann oder soll gehandelt werden?
 

Jürgen Heiter – Die Selbstmörder

8 min, 2015
mit Raymond Pettibon und Skylar Haskard
Nach Motiven des Romanes Mes Amis von Emmanuel Bove
Regie/Kamera/Schnitt/Produktion: Jürgen Heiter
Künstlerische Mitarbeit: Cony Theis
Endfertigung Andreas Walther

Victor (Raymond Pettibon), der furchtbar arm ist und zugleich in einem gewissermaßen höheren Sinne untätig, trifft auf einen Matrosen (Skylar Haskard), der den Plan gefasst hat, sich zu ertränken.Der ansonsten rührselige Victor, zunächst völlig ungerührt, läßt den Matrosen im Glauben, daßer sich mit ihm ertränken werde …
 

Jürgen Heiter – Via Predestina (Novemberhunde)

4:07 min., 1999/2009
Realisation: Jürgen Heiter
Eine Heiter Filmproduktion gefördert durch Akademie d. Künste Berlin, Ministerium für KJS des Landes NRW, Filmbüro NW, ©Heiter Filmprduktion 2009

Via Prenestina nahe Rom: Schüsse, Mopeds, Autos und zwei Hunde …

 

Zu den Künstlern:

Natalie Brück (*1989 Saarlouis) studierte Freie Kunst an der Kunsthochschule in Saarbrücken bei Georg Winter und an der Akademie in München bei Olaf Metzel und Gregor Schneider. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
www.nathaliebrueck.com

Jürgen Heiter (*1950 Recklinghausen) lebt in Köln, Filme als Regisseur, Autor und Produzent seit 1977.
www.juergenheiter.de

Intermezzo am 26.10.2018 ab 18 Uhr: »Fernsehen, Funk und Fritten« – Künstlerfilme, Musik und Pommes

Im Rahmen der Ausstellung „einundzwanzig. Ansichten eines Kunstvereins“
07. September bis 28. Oktober 2018
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag von 10 – 18 Uhr
Ort: KiZ, Südanlage 3a I Eingang auch über Japanischen Garten / Löberstraße


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Cony Theis und Jürgen Heiter,
Standbild aus "Secret Service - Ende des Imaginären II", 7 Min., 2015. 

 

Filmprogramm:


Romina Abate: 
Ohne Titel (Über alle Hindernisse), 1:40 Min., 2014. 3:4, 1280 x 1024 Pixel
Das Video ist während meiner 3-monatigen Residenz in der ehemaligen Künstlerkolonie Willingshausen, im Kontext der Ausstellung „Das Meer hat viele Ufer“ entstanden. In meinen Arbeiten beobachte ich, wie Bildsprache, Sinn und Bedeutung entstehen, wenn Dinge aus verschiedenen Kontexten zueinander in Beziehung treten, de/montiert und re/arrangiert werden. Meine Installationen funktionieren oft als Bühne auf denen ich als Performerin agiere; dabei stehe ich stets sowohl vor als auch hinter der Kamera, was mir die Einnahme verschiedener Blickwinkel erlaubt.

Max Brück: 
„Turner“, 1:25 Min., 2014.
Meine Videoarbeit „Turner“ ist eine Hommage an den Turnsport in meiner Familie. Auf alten Fotos entdeckte ich meine Urgroßeltern, die ich nie kennenlernte, wie sie an demselben Gerät turnten, an dem ich zu dieser Zeit auch turnte. Die Menschenmassen, bestehend aus meinem vervielfältigten Abbild, die den Raum durchqueren stehen für den Fluss der Generationen. Ich fand auch Fotografien alter Turnermärsche aus der Nachkriegszeit, die jedoch in ihrer Art stark an militärische Rituale erinnerten. Die Rolle des Sports als Massenbewegung im Nationalsozialismus hinterlässt nach meinem Gefühl bis heute deutliche Spuren. Viele Rituale und Formalien haben für mich einen bitteren Beigeschmack.

Max Eulitz: 
untitled”, 1:37 Min, 2018.
„Enter, stranger, but take heed
Of what awaits the sin of greed,
For those who take, but do not earn,
Must pay most dearly in their turn.
So if you seek beneath our floors
A treasure that was never yours,
Thief, you have been warned, beware
Of finding more than treasure there.”
(J.K. Rowling aus Harry Potter and the Sorcerer's Stone)

Jürgen Heiter: 
„Blätter und Wind“, 1 Min., 2018.
Darsteller: Udo Kier, ein Film von Jürgen Heiter
„ganz plötzlich aber – können sie es sehen...“
„Die Straßenbahn am Meer“, 12:20 Min., 2007.
Darsteller: Antonio Quarta, Theresa Baron, Andreas Walther
Erzähler, Buch und Regie: Jürgen Heiter
In diesem kurzen Film geht alles sehr schnell und Luisa ist schon tot, kaum dass Alberto seinen Espresso getrunken hat – daher kann der Erzähler mit Recht feststellen: Das Leben flieht dahin ... Am Ende ist dann auch alles sehr übersichtlich: Links die Toten und rechts die Verwundeten, denn dies ist ein Liebesfilm.

Marko Lehanka: 
„Mammy Wonderwoman in Bestie Skulptur“, 3 Min., 2008/2018.
Mein Film ist ein Trailer zu dem Animationsprojekt, an dem ich seit 2008 arbeite und immer wieder Schnipsel auf den Markt werfe. In der 3D Animation, bei der ich alles einsetzen kann: Zeichnen, Musik und Schreiben, gibt es keinen Plot, was sich als schwierig herausstellte. Zumindest ist es eine unendliche Geschichte.

Marc Nothelfer: 
Ocean II / Techno Transmitter Prt. VIII.V“, 9:15 Min., 2012/13. HD-Video-Loop
„Über Materie (1)“, 3 Min., 2011. HD-Video

Peter Rösel:
„I promise…”, (4 Sek. Im Loop), 1 Min, 2009. 
Die Animation zeigt eine Folge von 27 Simbabwe-Dollarnoten, aus den Jahren 2007 und 2008, die mit kleinen Buntstiftzeichnungen versehen sind. Die Serie der Geldscheine, die der Trickfilm alle vier Sekunden wiederholt, beginnt mit dem Nennwert von einem Simbabwe Dollar und erreicht nach 27 rasanten Schritten einhundert Trillionen Dollar. […] Die Jahresinflationsrate lag 2008 bei Trillionen Prozent, die tägliche Inflationsrate im Januar 2009 bei 98 Prozent. Rein rechnerisch stürzte die Kaufkraft also stündlich. Der Wert des Papiers der Geldscheine übertraf schnell den des Geldwerts und als Wertspeicher war die Währung zu diesem Zeitpunkt nutzlos, auch wenn der Finanzminister auf jedem Geldschein per Unterschrift auf die Verabredung hinweist: ‚I promise to pay the bearer on demand‘.

Thilo Schölpen:
„the place“, 3:35 Min., 2012/18.
Seine Fotografie „Rhine II“ hat Andreas Gursky digital bearbeitet und Personen und Gebäude entfernt. In meiner Videoarbeit transformiere ich das Foto behutsam in seine ursprüngliche Umgebung und lasse es in einem anderen Licht erscheinen.

Nicola Schudy und Silke Brösskamp:
„ParisParis“, 2:30 Min., 2014.
Während unseres Aufenthaltes in der Cité des Arts in Paris haben wir und mit dem Sammeln und Montieren von eigenen Bildern und Filmbildern verschiedener räumlicher Situationen beschäftigt:
„Der Betrachter sieht sich brüchig und unheimlich wirkenden Räumen ausgesetzt, die ganz unterschiedlichen Realitätsebenen angehören. Teils Kulisse, teils Filmszene, Realraum und Malfläche fügen sie sich zu einer auch abstrakt zu lesenden Bildkomposition und eröffnen eine neue Form der Animation.“ (Renate Puvogel)

Cony Theis und Jürgen Heiter:
„Secret Service – Ende des Imaginären II“, 7 Min., 2015.
Musik: Sven-Åke Johannson und Cristi Cara
mit Thomas Hornemann, Cristi Cara, Boris Löhe und Pierre
Video von Cony Theis und Jürgen Heiter
Bilder und Töne, die sich wie Paare unterwegs begegnen und wieder trennen...
Auf der Tonspur Auszüge aus „Das unbekannte Meisterwerk“ von Balzac, also das Scheitern des Porträts; dagegen/daneben Bilder einer Maskierung und Proben zu einem Spielfilm.
Und Musik, ein Schlager und Sven-Åke Johanssons Kuckucksuhr (gesungen...).

einundzwanzig. Ansichten eines Kunstvereins

Eröffnung: 07.09.2018, 18 Uhr

07.09.–28.10.2018
 

Begrüßung: Dietlind Grabe-Bolz, Oberbürgermeisterin

Ansprachen:
Marcel Baumgartner, Vorsitzender von 1998 bis 2006
Markus Lepper, Vorsitzender von 2006 bis 2017
Till Korfhage, Vorsitzender seit 2017


Musikperformance: Thilo Schölpen

Intermezzo am 26. 10. 2018 ab 18 Uhr: »Fernsehen, Funk und Fritten« – Künstlerfilme, Musik und Pommes

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag von 10–18 Uhr
Ort: KiZ, Südanlage 3a I Eingang auch über Japanischen Garten / Löberstr.


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2018 blickt der Neue Kunstverein Gießen auf eine nunmehr zwanzigjährige Existenz zurück und nutzt diesen Anlass zur Bestandsaufnahme: 

Zwischen Erkundungen an den Rändern der Zeichnung, Grenzfragen der Malerei und gelegentlichen Exkursen zu aktuellen Positionen aus Fernost verfolgt der Verein seit zwei Dekaden diverse Linien, registriert Tendenzen und bietet neue Einsichten. 

Anhand einer Auswahl von 20 + 1 Künstlern aus 20 Jahren spazieren wir mit der Jubiläumsausstellung nun erstmalig durch ein Gelände, so wie es die bisherigen Kooperationen geformt haben. Diese Retrospektive nutzt der Verein gleichzeitig als Ausgangspunkt für einen Ausblick in die Zukunft.

 

Romina Abate 2018 Lucie Beppler 2004 Heinz Brand 1999 Max Brück 2015 Chiang San-shih 2014 Nikolaj Dudek 2011 Henrik Eiben 2015 Jáchym Fleig 2010 Verena Freyschmidt 2018 Armin Hartenstein 2010 Cécile Hummel 2000 Marko Lehanka 2000 Marc Nothelfer 2017 Peter Rösel 2014 Eva-Maria Schön 2007 Leopold Schropp 2001 Nicola Schudy 2017 Manfred Stumpf 2006 Susa Templin 2013 Cony Theis 2016 Herbert Warmuth 2009


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Fotos: Robert Metsch


Übersicht Editionen

>Hier< gibt es eine aktuelle Übersicht der noch verfügbaren Editionen.

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