Tim Wolff

Level of Impact

23.01. – 06.03.2021


Vernissage mit Vorstellung der Edition: 06.02.2021,
18.00 Uhr (online)


Artist Talk: 20.02.2021, 18.00 Uhr (online)

 

 

tl_files/themes/nkv/images/2021/levelofimpact_02_TimWolff_k.jpg

 

Vom 23.01. bis zum 06.03.2021 ist Tim Wolff mit seiner Einzelausstellung »Level of Impact« zu Gast im Kunstverein. Am 6. Februar 2021 wird es online eine Vernissage mit der Vorstellung der Edition geben sowie ein Künstlergespräch am 20. Februar, jeweils um 18 Uhr.

Tim Wolff befasst sich in seinen Arbeiten mit der Dynamik sozialer und politischer Strukturen in Großstädten. In seinen Zeichnungen, Installationen und Videos erforscht der Künstler die Beziehungen zwischen dem Individuum und der Gruppe im ständig wechselnden urbanen Umfeld, gekennzeichnet durch Lärm, Unordnung und Verwirrung.

In seinen Videoarbeiten nutzt er den Rhythmus des Moments und des Ortes als strukturierendes und organisierendes Mittel und erleichtert so ein Verstehen der Realität. Durch die Verwendung des Originaltons wird das Lebensgefühl direkt erlebbar. Die im Kunstverein gezeigten Arbeiten entstanden bei Studienaufenthalten 2015 und kurz vor der Wahl von Trump zum Präsidenten 2016 in den USA. In der Konfrontation der Arbeiten mit der heutigen Situation dort wird deutlich, wie, was damals schon befürchtet oder erhofft wurde, sich in dramatischer Weise entfaltet hat.

In seinen Zeichnungen wird der Rhythmus im kreativen Prozesses sichtbar. Der Künstler begegnet der Oberfläche fast choreographisch, indem er seine XL-Marker in prägnanten und bestimmten Bewegungen über das Blatt gleiten lässt, ohne Unterbrechung, ohne zu zögern. Die im Kunstverein gezeigten Blätter nehmen zum einen die Allgegenwärtigkeit der Linie als Kristallisationspunkt in unserer exponentiellen Zeit auf, wie auch die Dynamik, die uns sowohl in der Regierungszeit von Trump als auch in der Coronapandemie begegnen. Auf eine lange Phase der scheinbaren Ruhe, oft von Verdrängung oder Verleugnung geprägt, bricht es scheinbar plötzlich heraus und wird in dramatischer Form sichtbar. Die Zeichnung erstreckt sich über mehrere Blätter. Diese Teilung verschiebt unseren Fokus auf die graphische Qualität der Linie, die erst im Zusammenfügen der Teile eine Interpretation erlaubt.

Tim Wolff (*1972 Rumänien) lebt und arbeitet in Wien und München.


Ben Goossens

Eckkonfekt

18.03. – 01.05.2021
Ausstellungseröffnung (online): 10.04.2021, 18.00 Uhr 

 

 

tl_files/themes/nkv/images/2021/goossens2.jpg

 

„Über Eck, hinter Glas: Die Oberfläche verwehrt konsequent den Blick in den Raum. Ihre Tiefe ist nicht genau fassbar, verliert sich zunehmend in der hybriden Qualität aus Schattierung, Linie und Textur. Vermeintlich drücken bauliche Elemente durch, zeichnen Spurvorgänge eines großen Unterdrucks. Implosion auf HOLD: Die buchstäbliche Ungreifbarkeit des Materials und des Bildraums machen unruhig. Subtil-dynamische Hinterleuchtung verstärkt Assoziationen eines abstrakt-organischen, sich fortlaufend ins filmisch-atmosphärische entziehenden Raumgefüges hinter den Fenstern. Im Spiel mit der in der Pandemie verschärften Wahrnehmung von Raumschwellen und Körperlichkeit und dem wiederkehrenden Motiv unmöglicher Maßstäblichkeit in der Arbeit Ben Goossens, wird hier ein Fetisch des voyeuristischen Einblicks provoziert. Es entsteht eine aktive räumliche Fehlstelle im Stadtraum: Im Fehlen optischer Bemessbarkeit des Bildraums muss der Abgleich des eigenen räumlichen Standpunkts und Gehalts als proportionsgebender Vorgang zum vermeintlich sichtbaren zwangsläufig scheitern. Die resultierende Feedback-Schleife aus Entzug, Verunsicherung und (Schein-)Rekonsilidierung bildet ein zentrales, iterativ-sinnliches Moment der Arbeit.“  
– Max Weisthoff

Ben Goossens (* 1982 in München, lebt und arbeitet ebd.). Nach einer Schreinerausbildung begann er das Studium der Bildhauerei bei Professor Stefan Huber an der Akademie der Bildenden Künste München. Dieses schloss er 2014 mit dem Diplom ab. In seinen fotografischen, filmischen und installativen Arbeiten überlässt Ben Goossens industrielle, funktionale Anlagen und Räume sich selbst. Die menschengemachte Ordnung, Struktur und Taktung weicht auf, zerfließt. Die perfekten Oberflächen und Fassaden bekommen Risse und werden überwuchert.


Nina Röder

Mutters Schuhe
15.05. – 26.06.2021

Eröffnung: 15.05., 18.15 Uhr bei Instagram

 

tl_files/themes/nkv/images/2021/2021_Roeder.jpg

 

In der Arbeit Mutters Schuhe aus dem Jahr 2008 portraitiert Nina Röder (* 1983 in Neuendettelsau, lebt in Hamburg und Berlin) Erinnerungen ihrer Mutter an ihre Jugendzeit — nachinszeniert aus den Perspektiven ihrer Mutter, ihrer Großmutter und ihrer eigenen. In triptychalen Anordnungen werden Fragen nach zeitlich und emotional bedingten Metamorphosen persönlicher und familiärer Erinnerungen gestellt: Wie sah sich Röders Mutter zum Zeitpunkt des fotografischen Geschehens in diesen Erinnerungen? Wie nahm ihre Großmutter diese Erinnerungen wahr? Wie wurden diese – oft veränderten – Narrationen an die Künstlerin selbst weitergegeben? Diesen Fragen wurde mit einer performativen Versuchsanordnung begegnet: Alle drei Frauen tragen dieselben, originalen Kleider von Röders Mutter und stellen jeweils im selben Bildausschnitt Szenen aus der Jugendzeit nach. Aufgenommen wurden die Fotografien im Haus von Röders Großeltern.


EN GARDE mit Caro Rauscher

Landscape

 

17.07.–14.08.2021 

 

tl_files/themes/nkv/images/2021/landscape-c_rauscher_w.jpg

 

En Garde Vol. 2

Nach einer erfolgreichen ersten Ausgabe im letzten Jahr geht die Ausstellung für Absolvent*innen des Instituts für Kunstpädagogik der Justus-Liebig-Universität Gießen in die zweite Runde. Die Räumlichkeiten des Kunstvereins werden dabei zu einer Plattform für junge Künstler*innen, welche sich im Rahmen der Ausschreibung für die Reihe EN GARDE bewerben konnten.

Caro Rauscher – Landscape

Man atmet ein und es wird still und weit. Und man hält den Atem an und verbleibt in diesem Gefühl, in dieser Spannung. Wie die Topographie einer trockenen, heißen, staubigen Gebirgs- oder Geröllgegend könnten die rautenförmigen Kartonelemente gelesen werden, die dicht nebeneinander und übereinander gesetzt sind. Oder wie der nahe Blick auf ein Gestein, wo Adern, Sprünge und leichte Farbverläufe erkennbar werden. Im Spannungsverhältnis zwischen Ausweitung und Verdichtung bewegt sich die Arbeit landscape, die sich netzartig und ähnlich einer Webstruktur durch den Ausstellungsraum des Neuen Kunstvereins spannt.

Caro Rauscher (* 1993 Alfter, lebt und arbeitet in Wien) entwickelt raumgreifende Arbeiten, in denen die Materialität des Werkstoffs im Zentrum steht. Von 2013-2019 studierte sie Kunst und Philosophie an der JLU Gießen

 

 

 

Tracing the Intangible

21.08. – 02.10.2021

 

Eröffnung: 21.08., 18 Uhr

Einführung: Caroline Streck

Digitales Künstler*innengespräch: 04.09., 16 Uhr

 

 

tl_files/themes/nkv/images/2021/2021_Wassilew.jpg

 

Gruppenausstellung mit Miriam Hamann (* 1986 in Wels, lebt in Wien), Susanne Kocks (* 1983 in Malsch, lebt in Karlsruhe), Peter Strickmann (* 1983 in Würselen, lebt in Berlin), Evgenija Wassilew (* 1978 in Hamburg, lebt in Berlin)

Tracing the Intangible versammelt Arbeiten, in denen Zeichnung, Notation, Klang und Bewegung in Wechselwirkung zueinander treten. Ausgehend von der Auseinandersetzung mit dem Unmittelbaren, der Messbarkeit des Ungreifbaren, den Routinen des Hörens sowie der Eigenart von Empfindungen legen die vier künstlerischen Positionen den Fokus auf das Prozesshafte. Die gezeigten Arbeiten nehmen dabei sensibel Bezug auf die räumlichen Besonderheiten des Kunstvereins und seiner urbanen, lebendigen Umgebung.

tl_files/themes/nkv/images/2021/Logo - Kulturstiftung_gif.gif

Mit freundlicher Unterstützung der Gießener Kulturstiftung


Hannah Schneider

transform

09.10. – 20.11.2021

 

Ausstellungseröffnung: 09.10.2021, 18.00 Uhr

Künstlergespräch am 20.11.2021, 14 Uhr, im Kunstverein

 

 

tl_files/themes/nkv/images/2021/2021_Hannah-Schneider.jpg

 

Mit hoher Aufmerksamkeit für die physischen Eigenschaften des Raumes sowie für ephemere Vorgänge in der Natur entwickelt Hannah Schneider (* 1984 in Filderstadt, lebt und arbeitet in Köln) Arbeiten, die kontextgebunden, orts- und zeitspezifisch sind. Unter Verwendung vielfältiger Medien entstehen so meist temporäre Setzungen oder performative Interventionen im Innen- und Außenraum. 

Hannah Schneider, deren Arbeiten neben Ausstellungen in Deutschland auch in anderen europäischen Ländern zu sehen sind, wird in Gießen eine temporäre Intervention verwirklichen, die den Ausstellungsraum des Kunstvereins wie auch den benachbarten Alten Friedhof miteinbeziehen wird.

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.

www.hannahschneider.com

 

Die Künstlerin bedankt sich für die Unterstützung durch:

tl_files/themes/nkv/images/2021/KF-Logo_monochrom_k.jpg 


 tl_files/themes/nkv/images/2021/BKM_Neustart_Kultur_K.jpg

tl_files/themes/nkv/images/2021/voxeljet_logo_k.jpg

 


Dominique Hurth

Normengenau, Feingegliedert, Wohlproportioniert

Eröffnung am 27.11.2021, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 27.11.2021 – 15.01.2022

 

 

tl_files/themes/nkv/images/2021/hurth2.jpg

 

In Form von Ausstellungen, Installationen, Publikationen und Lesungen setzt sich Dominique Hurth (* 1985 in Colmar, lebt in Berlin) mit dem Einrahmen und dem Lesen von Objekten und Ereignissen auseinander. 

Der Ausgangspunkt neuer Arbeiten ist oft die Geschichte eines bestimmten Ortes oder eines bestimmten Bildes. Der Konzentration auf die finale Form ihrer Installationen geht oft eine lange und detaillierte Forschung voraus und die Arbeit wird durch ausführliche Aufenthalte in Archiven, journalistische Untersuchungen, materielle Forschung im Atelier und das eigene Schreiben entwickelt.

In ihrer ortsspezifischen Installation beschäftigt sich Dominique Hurth mit der Architektur des Kunstvereins. Ausgangspunkt sind die Naturstein-Fassade des Kiosks und das Entstehungsdatum des Gebäudes: 1937 erbaut, ein Jahr nach der Veröffentlichung von Ernst Neuferts Bauentwurfslehre (ein Handbuch für Architektur, das bis heute international als Standardwerk gilt). In einer 22 Meter langen Architekturzeichnung auf Stoff, einer Lichtinstallation und einer Publikation hinterfragt die Künstlerin die problematische Geschichte der Standardisierung und Rationalisierung von architektonischen Bauten, und schärft den Blick auf Details, die bei der Architektur nicht ganz passen. Damit ermöglicht sie es, neue Perspektiven auf das zu werfen, was von der erwarteten Norm abweicht.